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Campus

Mola dreht sich unter blauem Himmel und streckt die Arme weit aus. Sie trägt eine Sonnenbrille und eine Jeansjacke mit Stickereien.
Foto: Markus Mathéus

Der Sound des Lebens: Ungeschönt und ehrlich

Ein Beitrag von Ianthe Bünger

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„Wenn ich den Text nicht irgendwie authentisch fühle und mich von dem Text repräsentiert fühle, dann fallen die Songideen meistens hinten runter.“ Das sagt Isabella Streifeneder, besser bekannt als MOLA und Frontfrau der gleichnamigen Band, selbst über ihre Musik. Die Band meistert die Kunst rohe Emotionen in Musik zu verwandeln. Mit punktgenauen Formulierungen mischt MOLA die deutsche Indie-Pop-Szene ganz schön auf.

Zwischen den Welten

Geboren ist MOLA in Erba, Italien, und aufgewachsen in München. Die Sängerin versucht den Drahtseilakt zwischen verschiedenen Welten, Städten und Identitäten zu meistern und verarbeitet diesen durch ihre Musik. Statt sich unterkriegen zu lassen, feiert sie das Chaos um sich herum. Sie zelebriert das Scheitern, entlarvt Lebenslügen und hinterfragt das Erwachsensein. Ihre Lieder thematisieren unbarmherzige Orientierungslosigkeit und emotionale Abgründe. Dabei schafft die Band es, diese dunklen und rauen Texte in die melodischen Klänge der Popmusik einzuweben. Isabella selbst bringt es auf den Punkt: „Es ist Pop mit Ecken und Kanten“. Das Leben der Frontfrau und Sängerin MOLA dreht sich eigentlich schon immer um Musik. Schon in der ersten Klasse begann sie Klavier zu spielen. Die ersten eigenen Songs ließen danach noch etwas auf sich warten und folgten in ihren Teenagerjahren. Ihre ersten Auftritte begleitete sie noch selbst am Klavier. Darauf folgte ein wildes Tohuwabohu unterschiedlicher Bands, zwischendurch waren auch mal Backgroundsänger:innen und Blasmusiker: innen fester Bestandteil ihres Ensembles. Die einzige Konstante über all die ganze Zeit war der (Band-)Name MOLA. Seit Beginn ihrer Bühnenkarriere tritt sie unter diesem Namen auf. Sie nutzt den Nachnamen ihrer italienischen Mutter – eben Mola – als Künstlerinnen- und Bandnamen.

Zynisch, ironisch oder einfach naiv? Gefühle fernab von jeder Rationalität

Mit der Veröffentlichung ihres Debütalbums „Schnee im Sommer“ Ende 2021 schafften MOLA endgültig den kommerziellen Durchbruch. Heutzutage präsentiert sich die Band MOLA weiterhin tiefgründig. Doch statt der rauen „Auf-die-Fresse-Attitüde“ zeichnen sie nun ein weicheres Bild und geben eine reifere Facette ihrer Musik preis. Die Features mit bekannten Künstler:innen wie Fatoni und Haiyti spiegeln die Vielfältigkeit der Band wieder. Auch ihr neustes Album „Das Leben ist schön“, erschienen im September 2023, entpuppte sich wieder als Erfolg. Trotz (eher kitschiger) Untermalung durch Mitschnipsen und Streicher:innen im gleichnamigen ersten Track meistern sie den Spagat zwischen melodischem Schnickschnack und moderner Melancholie, so dass weder dieser noch ein anderer der zwölf Songs des Albums schwülstig wirkt. So entführt MOLA in eine Welt voller melancholische Momente, die mit poppiger Tanzmusik verschmolzen, ihre ganz eigenen Charme mitbringen. Die wachsende Beliebtheit der Band lässt sich nach mehr als 40 Festivalauftritten und einer ausverkauften Tour im letzten Jahr nicht mehr bestreiten. MOLA-Fans lassen sich von der Band gerne mitreißen.