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Gründen im Studium: Mittendrin in allen Bereichen
Podcast - Die sprechstunde
Während des Studiums einen Gründungsprozess zu starten, kann viele Vorteile haben. An der HSD unterstützt das Team der Gründerzeit Studierende dabei – aber wann ist eine Gründung im Studium sinnvoll?
Als Start-Up-Coach hat Oliver Coors schon viele Gründungsprozesse begleitet. Gerade leitet er das Gründerzeit-Team an der Hochschule und hilft Studierenden dabei, ihre Gründungsideen zu schärfen und umzusetzen.
Für ihn ist klar: Studium und Gründen ergänzen sich gut. Während das Studium häufig eher theoretisch ist, sei man im Gründungsprozess in allen Bereichen direkt dabei und muss sich plötzlich auch mit Themen auseinandersetzen, die im eigenen Studium nicht direkt vorkommen. Die Gründerzeit setzt an der Schnittstelle von Studium und Gründungsgedanken an. Ermöglicht wird das Projekt durch Drittmittelfinanzierung durch das Programm „EXIST-Potentiale heben“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Für Coors ist es logisch, dass immer mehr Projekte zum Thema Gründen an Hochschulen gefördert werden: „Die haben ein riesiges Potenzial, wenn es um neue Ideen geht. Wo sonst soll das gehen, da sind Menschen mit einer großen Offenheit und die nah an Trends dran sind. Es macht für die Politik Sinn, genau da anzusetzen.“
Studierende, die einen Gründungsprozess starten, müssten genau überlegen, an welchem Punkt sie welche Entscheidungen treffen: „Zu früh das Studium komplett hinzuschmeißen, weil man eine Idee hat, macht keinen Sinn“, sagt Coors. Für ihn ist es auch eine Aufgabe der Gründerzeit, solche Entscheidungen mit Studierenden zu besprechen und ehrlich zu sagen, wenn ein Schritt voreilig scheint. Für ihn lautet die beste Lösung: Sich im Studium mit den Themen Selbstständigkeit und Gründen beschäftigen, austesten, was einem Spaß macht und erste Schritte unternehmen. Wer auf jeden Fall gründen möchte, kann beide Elemente bis zum Abschluss des Studiums kombinieren.
Gründen im Team
Die Idee haben, die noch nie jemand auf der Welt hatte: Davon träumen viele Gründungsinteressierte – das kommt aber sehr selten vor, sagt Coors. Das heißt nicht, dass an der Idee nicht weitergearbeitet werden sollte: „Man muss diese Ideen dann in eine Nische bringen, wo sie wirtschaftlich funktionieren können.“ Um diese Nische zu finden, hilft es, in einem interdisziplinären Team zu arbeiten. Das hat auch noch andere Vorteile. Man brauche eine hohe Eigenmotivation und Frustrationstoleranz, erklärt Coors, und wenn sich die Teammitglieder gegenseitig motivieren, fällt der Weg leichter.
Für alle Gründungsinteressierten hat die Corona-Pandemie die Zusammenarbeit stark verändert. Auch die Gründerzeit führt ihre Workshops und Beratungen nun ausschließlich digital durch. Das funktioniert laut Oliver Coors erstaunlich gut – vor allem für kleinere Gruppen. Es sei überraschend, wie schnell und effizient kleine Teams digital zusammenarbeiten könnten. Die Bereitschaft für Beratungstermine ist sogar gestiegen: „Vielleicht gibt es eine geringere Hemmschwelle. Denn wenn man sich nicht physisch treffen muss, entstehen viele zeitliche Freiräume.“