Campus
Keinen Kaffee auf dem Campus
Der Campus ist leer und das bleibt wohl noch eine Weile so. Die Hochschulen in Düsseldorf haben für das Sommersemester hauptsächlich auf digitale Veranstaltungen gesetzt. Das Studierendenwerk Düsseldorf hat darauf und auf die pandemische Lage reagiert - alle Cafeterien und Mensen sind zu. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Studierenden und Lehrenden, sondern vielmehr auch auf die Mitarbeiter:innen, die in der Gastronomie arbeiten. Wenn keine Essen ausgegeben oder keine Getränke verkauft werden müssen, dann fällt wenig Arbeit an.
„Das sind die Gekniffensten“
Von 208 Mitarbeiter:innen der Gastronomie können gerade acht ihrer Arbeit nachgehen. Diese acht Mitarbeiter:innen sind vor allem in der Verwaltung beschäftigt. Darunter sind unter anderem Haustechniker:innen, die schauen, dass die Maschinen einsatzfähig bleibt. Frank Zehehtner ist der Geschäftsführer vom Studierendenwerk Düsseldorf, er ist insgesamt für rund 380 Menschen verantwortlich. Einen Großteil seiner Mitarbeiter:innen hat er seit über einem Jahr nicht mehr gesehen. Rund 200 Menschen können nicht mehr arbeiten, sie sind in Kurzarbeit Null. Die Mitarbeiter:innen bekommen Kurzarbeitergeld, das sind für alleinstehende Personen 80 Prozent des Gehaltes, für Personen mit Familie 87 Prozent. Die Studierendenwerke in NRW stocken das Geld auf 100 Prozent auf. „Diese Beschäftigten, die in Kurzarbeit Null sind, das betrifft vorwiegend die Beschäftigten in den untersten Lohngruppen. Das sind die Gekniffensten von allen. Deshalb haben wir wert auf die Aufstockung auf 100 Prozent gelegt“, sagt Frank Zehetner, der Geschäftsführer vom Studierendenwerk Düsseldorf.
Den Kontakt zu seinen Mitarbeiter:innen sucht Frank Zehentner aber auch, wenn die gerade nicht in den Mensen oder Cafeterien stehen können. Zu der monatlichen Lohnabrechnung kommt meist ein Infoschreiben dazu. Da werden die Mitarbeiter:innen über aktuelle Geschehnisse informiert.
Wir sind so aufgestellt, dass wir das auffangen können.
Finanziert wird die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes unter anderem über eine Versicherung, die in der Pandemie gegriffen hat. Zudem ist die Gastronomie der größte Zuschussbereich. Die Studierendenwerke sind gerade in einer wirtschaftlich erträglichen Situation, so Frank Zehetner. Auch die Studierenden leisten mit dem Sozialbeitrag ihren Teil dazu bei. 88 Euro gehen vom Semesterbeitrag der Studierenden der Heinrich Heine Universität an das Studierendenwerk Düsseldorf. Das Geld wird unter anderem für die Gastronomie, Wohnen und Soziales verwendet. „Es gibt Studierendenwerke, die gemerkt haben: 'Hoppla, uns laufen die Kosten weg. Wir müssen den Sozialbeitrag erhöhen.' Das werden wir nicht tun. Wir sind so aufgestellt, dass wir das so auffangen können.“ In der Pandemiezeit wird das Geld, was eigentlich in die Gastronomie gehen würde, vermehrt in die Ablöse von Darlehen gesteckt.
Cafeteria To Go?
Auch wenn die Vorlesungen und Seminare online stattfinden und wenig Laufkundschaft auf dem Campus ist, die Überlegungen vereinzelt wieder einen To Go-Betrieb zu ermöglichen, die gibt es bei Frank Zehetner. „Von der Gästezahl rechnet sich das nicht, trotzdem wollen wir den Studierenden zeigen, dass wir da sind.“ Gegen eine Öffnung haben in den vergangenen Wochen die hohen Inzidenzwerte und die Beschlüsse der Bundesregierung gesprochen.
In den Sommermonaten kann eine Öffnung einer Cafeteria im To Go-Betrieb aber möglich sein. „Ich gehe davon aus, dass wir in der wärmeren Zeit eine Cafeteria aufmachen können, dann wenn die Menschen mehr draußen sind. Wir müssen dann gucken, wo ist Lagerfläche und wie sind die Anlieferbedinungen.“ Die Aussicht auf einen frischen Kaffee am Campus noch in den nächsten Monaten, die gibt es. Wenn geöffnet wird, dann wird das auf dem Campus der Heinrich-Heine-Universität wahrscheinlich das Café UNO sein - da kann am einfachsten angeliefert werden.
Das Studierendenwerk Düsseldorf hat an den Hochschulen in Düsseldorf verschiedene Mensen und Cafeterien.
Im Verlauf der Corona-Pandemie mussten die Mensen und Cafeterien geschlossen werden. Kurzzeitig konnte ein to go- bzw. to sit-Betrieb angeboten werden.