Campus
„Knowhow ist Gold wert“
Podcast - Die sprechstunde
Wie funktioniert der Weg von der Idee zur Gründung? An der HSD hilft das Projekt „Gründerzeit“ mit verschiedenen Angeboten dabei.
Mit dem Projekt möchte das Team der Gründerzeit vor allem die Gründungskultur an der Hochschule fördern, sagt StartUp-Berater Oliver Coors, der das Team leitet. Außerdem möchte das Team mehr Studierende motivieren, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Um sich an die Gründerzeit zu wenden, muss die Idee im Kopf noch lange nicht fertig gedacht sein: „Wenn jemand an der HSD eine Idee hat, kann der oder die zu uns kommen – das kann eine ganz vage Idee sein, und wir kauen gemeinsam ein bisschen auf der Idee rum.“
Dafür gibt es unterschiedliche Angebote von der Ideenfindung in der Gruppe über Themenworkshops bis zu Terminen mit Anwält:innen für StartUps. Über Social-Media Kanäle und einen Podcast soll außerdem mehr Aufmerksamkeit für das Thema Gründen geschaffen werden. Coors ist es wichtig, durch die unterschiedlichen Angebote die Hemmschwelle vor dem Gründen zu nehmen: „Wenn man einfach immer auf den Berg guckt, dann ist so ein ganzes Szenario aufgemacht, wenn man das aber einfach nur aus dem Moment heraus betrachtet und sagt: Okay, jetzt hab ich eine Idee und mach den nächsten Schritt, dann ist auch diese Angst vorm Scheitern geringer.“
Was auch im Gründungsprozess hilft: Ganz viel Unterstützung. Coors weiß das aus eigener Erfahrung, er hat schon selbst mehrere Gründungsprozesse durchlaufen. Niemand könne eine Idee verwirklichen, ohne nach links und rechts zu schauen: „Da sind wir natürlich ein Mosaiksteinchen in diesem Unterstützungsnetzwerk.“ Der Zugang zu Netzwerken sei für alle möglich, sagt Coors, „man muss nur darüber Bescheid wissen.“ In Düsseldorf gibt es viele Stellen, die Menschen im Gründungsprozess unterstützen und mit deren Hilfe sich alle ein gutes Netzwerk aufbauen könnten.
Kann ich gründen lernen?
Was wird noch gebraucht, um erfolgreich zu gründen? Mit Blick auf die unterschiedlichen Angebote der Gründerzeit stellt sich die Frage, ob alle diese Fähigkeiten erlernen können. Oliver Coors sagt: Nein – auch wenn er grundsätzlich sehr ungerne Fragen verneint. „Natürlich ist ein Teil auch erlernbar ist, aber die Grundsubstanz einer Gründerpersönlichkeit, die muss da sein.“ Zu dieser Gründungspersönlichkeit gehören gewisse Charakterdispositionen – „wenn man einen gewissen Macherdrive hat, wird einen alles dahintreiben, etwas selber zu machen.“ Menschen, die gerne in Strukturen arbeiten und es nicht mögen, wenn es mal riskant wird, würden sich mit einer Gründung nicht wohlfühlen.
Außerdem meint er, dass vor allem ein „kreativer Visionsgeist“ wichtig sei – und die Fähigkeit, diesen dann auch „in die Welt zu bringen“. Für alle, die nicht sicher sind, ob sie eine „Gründerpersönlichkeit“ haben, hat Coors einen Tipp: „Einfach versuchen.“ Am Ende könne man nur so herausfinden, was einem liegt. Dafür muss nicht sofort alles auf eine Karte gesetzt werden. Das Schlimmste, was passieren kann: Es klappt nicht. „Aber dann hat man nichts verloren, sondern richtig viel gewonnen“, findet Coors. Zu lernen, Verantwortung zu übernehmen und Dinge zu versuchen sei fürs spätere Leben sehr wertvoll: „Wenn man Dinge macht, macht man auch Fehler.“
Neben der Gründerpersönlichkeit ist auch das eigene Knowhow sehr wichtig. Wer sich in dem Feld auskennt, in dem er oder sie gründen möchte, muss dieses Knowhow nicht an einer frühen Stelle einkaufen, wenn das Geld dafür vielleicht noch gar nicht zur Verfügung steht: „Die Fachkenntnis ist der wichtigste Schatz, den man am Anfang hat.“
Durch die Gründerzeit soll das Thema Gründen nachhaltig an der HSD verankert werden. Coors möchte das Thema intensiver in der Lehre einbinden und fachübergreifende Kooperationen etablieren. Und vielleicht seinen ganz persönlichen Wunsch irgendwann auf dem Campus der HSD verwirklicht sehen: „Ein Traum wäre ein super moderner ‚Ideen-Dome‘ auf dem Campus wo alle Studierenden, die daran vorbeilaufen, wissen: Wenn ich eine Idee habe, laufe ich einfach hier rein und dann geht es los.“