Campus
Mensa-Vorfall: Hochschulgruppen fordern Aufklärung
Dienstagmittag stellte sich ein Student in das obere Stockwerk der Hauptmensa und rief rechte Parolen und Aussagen in die Menge. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich bereits am Montag. Der Student war, laut Schilderungen aus seinem Umfeld, schon in der Vergangenheit auf dem Campus und auch außerhalb des Campus‘ durch sein rechtes Gedankengut auffällig geworden. Die Person ist Vorstandsmitglied der Jungen Union und besetzt ein hohes Amt in der CDU Düsseldorf.
Die Juso-Hochschulgruppe der HHU postete bereits am Dienstagnachmittag ein Statement auf Instagram, in dem sie eine Stellungnahme der Jungen Union sowie der CDU Düsseldorf fordert. Bisher gab es von diesen keine offizielle Stellungnahme (Stand: Donnerstag 22.12.2022). Jedoch hat sich die CDU, nach Angaben der Juso-Hochschulgruppe, "durch alle Ebenen" bereits telefonisch von den Aussagen des Studenten distanziert. Von der Universität fordert die Juso-Hochschulgruppe „bessere Aufklärung“. Sie schreibt: „Solche Thesen dürfen weder im Seminarraum noch in der Mensa noch irgendwo sonst auf dem Campus hingenommen werden. Wir fordern eine Sensibilisierung der Dozierenden und eine Erfassung solcher Vorfälle, um das Ausmaß überhaupt sichtbar zu machen." Die Juso-Hochschulgruppe lobte in der gleichen Stellungnahme die Universität, dass sie sofort auf die Hinweise reagiert und den Sicherheitsdienst zur Mensa geschickt hat.
Auch der AStA der HHU stellt sich faschistischem Gedankengut entgegen: „Jede:r ist dazu angehalten Stellung zu beziehen, vor allem politische Gruppen“, heißt es aus dem Anti-FARaDis (Referat gegen Faschismus, Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung). Auf dem Campus sei kein Platz für solch ein Gedankengut.
Update: Die CDU Düsseldorf teilte der Rheinischen Post am Mittwoch mit, dass dem Studenten bereits vor einigen Wochen ein Schreiben übergeben wurde, welches ihm die Fähigkeit, Parteiämter zu bekleiden, auf Zeit aberkennt. Die erneuten Vorfälle an der Universität hätten nun bewirkt, dass sowohl der Düsseldorfer CDU-Vorstand als auch der Vorstand der Jungen Union noch diese Woche über einen Ausschluss des betroffenen Mitglieds beraten würden, so die Rheinische Post.