Campus
Vielfalt und Sicherheit auf dem Campus: Luis Lohaus (RCDS)
Ein Beitrag von Marie Förder und Leonard Dumke
Luis ist 28 Jahre alt, kommt aus Düsseldorf und studiert an der Heinrich-Heine-Universität im zweiten Semester Geschichte im Master. Er findet es wichtig sich hochschulpolitisch zu engagieren, denn „es gibt auch an der Uni einige Einsatzmöglichkeiten und Dinge und Bereiche, die man verbessern könnte“, sagt Luis Lohaus. Deswegen tritt er für den RCDS (Ring Christlich-Demokratischer Studenten) auf Listenplatz eins bei der Studierendenparlamentswahl 2024 an der Heine-Uni an.
Freie Entscheidung beim veganem Essen
In dieser Legislaturperiode setzten sich mehrere Hochschulgruppen für eine Ausweitung des veganen Essens in der Mensa ein. Doch die Preise sind bis jetzt gleichgeblieben. „Wir haben den Antrag nicht mit gestellt, aber wir haben ihm zugestimmt“, erzählt Luis. Für den RCDS ist es eine wichtige Angelegenheit, dass beim Essen frei entschieden werden kann und dabei die niedrigen Kosten für Studierende gewährleistet werden können. Die derzeitigen Preise von fünf Euro für das vegane Essen würden diesem Wunsch nicht nachkommen. „Wir müssen da Druck machen, auf die Uni-Leitung und das Studierendenwerk“, sagt der Spitzenkandidat für den RCDS.
Semesterticket überraschend günstig
Seit dem Sommersemester gilt das Semesterticket deutschlandweit. Dafür ist die Fahrrad- und Personenmitnahme weggefallen. „Es ist eine tolle Entwicklung, dass wir das Deutschlandticket als Semesterticket haben“, sagt Luis Lohaus. Er ist vor allem auch begeistert von dem Preis des Semestertickets. „Es ist ja jetzt doch günstiger ausgefallen, als ich zum Beispiel persönlich gedacht hätte. Da war ich dann doch positiv überrascht“, sagt er. Der Wegfall der Personen- und Fahrradmitnahme ist aber nicht im Sinne des RCDS-Kandidaten. Der RCDS möchte sich daher in der nächsten Legislaturperiode mit den verschiedenen Akteuren auseinandersetzen und ein gutes Angebot verhandeln.
Priorität: Sicherheit für jüdische Studierende
An vielen amerikanischen Universitäten gibt es gerade Spannungen unter den Studierenden bezüglich des Nahost-Konflikts. Auch an der Heine-Uni war das im Wintersemester Thema, aber nicht in diesem Ausmaß. Der AStA hat eine Projektstelle geschaffen, die vom Krieg betroffene Studierende unterstützen soll. Luis Lohaus findet, diese Projektstelle sei eine sinnvolle Maßnahme. „Es muss vor allem denen geholfen werden, die da wirklich direkt davon betroffen sind“ und das sind, laut Lohaus, zumeist jüdische Studierende. Denn „es trauen sich viele nicht mehr an die Uni, müssen befürchten, angegangen, bedroht, vielleicht sogar angegriffen zu werden“, sagt Luis Lohaus. Er findet diese Zustände „unhaltbar“. Für den RCDS ist es deswegen eine Priorität, dass jüdische Studierenden sich auf dem Campus sicher fühlen. „Wir sind die Liste, die sich hier rückhaltlos hinter die jüdische Hochschulgruppe und die jüdischen Studenten stellt, die ihnen eine Stimme, ein Sprachrohr verleiht und die sich vehement gegen den grassierenden Antisemitismus an Universitäten ausspricht“, betont der 28-jährige. Gleichzeitig sieht er aber auch, dass es für palästinensische Studierende schwierig sein kann, mit der Situation umzugehen, wenn sie „persönlich darin involviert sind, wenn sie Verwandte und Angehörige dort haben. Das muss natürlich auch mit einbezogen werden“, sagt er.
Das Campusleben gestalten
Der Campus CSD und das internationale Dinner sind nur einige Beispiele für die Vielfalt der Veranstaltungen der HHU. Eine offene und vielfältige Campuskultur ist ein wichtiges Anliegen des RCDS, erklärte Luis. Durch die Bewilligung der Anträge und die damit verbundene finanzielle Unterstützung möchte die Liste weiterhin das Campusleben gestalten und vor allem dabei auf die Studierenden und ihre Wünsche eingehen.
Ein Baumeister als Rektor?
Wenn Luis Lohaus ein Tag Rektor der Heine-Uni wäre, würde er unter anderem dafür sorgen, „dass ausstehende Reparaturen und Baumaßnahmen schneller erfolgen“. Ihn stört es, wenn barrierefreie Zugänge nicht funktionieren und wichtige Orte an der Uni für Studis nicht begehbar sind, „weil da irgendwie sich die Prozesse bürokratisch in die Länge ziehen.“