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Student: innen stehen vor der Heinrich Heine Statue an der HHU und machen ein Selfie. Dabei halten einzelne von Ihnen einen Becher in der Hand, um auf Heine anzustoßen.
Student: innen stoßen auf Heinrich Heines Geburtstag an. (Foto: Lokalzeit aus Düsseldorf, Anke Hoffmann)

Dichter und Journalist der Freiheit wird 225 Jahre alt

Ein Gastbeitrag von Vivian Melchert

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Auch 166 Jahre nach seinem Tod gilt Heinrich Heine immer noch als einer der bedeutsamsten Journalisten. Er ist der Vertreter der Meinungsfreiheit und mit seinen Reiseberichten auch der Begründer des Feuilletons und von Zeitungsartikeln.

Vielseitig Begabter bleibt bis heute im Gedächtnis

Der Lyriker, Schriftsteller und Journalist Heinrich Heine wurde als Harry Heine am 13.12.1797 in Düsseldorf geboren. Er gilt als der letzte große Dichter der Epoche der Romantik und gleichzeitig als ihr Überwinder. Da er auch in der Zeit der Epoche der Aufklärung und des Realismus lebte und scharfe Kritik an sozialen und politischen Verhältnissen übte, war er der Hauptvertreter der Literatur des Vormärz. Heine wurde zwiespältig wahrgenommen, unter anderem wurde seine Vaterlandskritik als Verrat gewertet. Antisemiten und Nationalisten feindeten Heine wegen seiner jüdischen Herkunft und seiner politischen Haltung über den Tod hinaus an.

Vom Kaufmann zum Lyriker

Viele kennen ihn aufgrund seiner Reiseberichte, dem Lied der Loreley oder seinem Text Zensur aus dem ersten Teil seiner „Reisebilder“. Jedoch verlief sein Lebensweg und vor allem sein Berufsleben nicht gradlinig. Wie sein Vater sollte er Kaufmann werden. Er verließ 1814 die Schule ohne einen Abschluss, machte eine Banklehre im Bankhaus seines Onkels in Hamburg und eröffnete dort ein Tuchgeschäft, welches ein Jahr später Bankrott ging. Heine erwies sich rasch als ungeeignet für Bank- oder Handelsgeschäfte. Auch seine schwärmerische Liebe zu seiner Cousine Amelie wurde nicht erwidert und gilt als der Auslöser für seine lyrischen Werke. Er begann daraufhin 1819 Jura in Bonn zu studieren. Ein Jahr später ging er nach Göttingen und danach nach Berlin. In dieser Zeit verfasste und veröffentlichte er schon Gedichte. 1825 promovierte Heine in Göttingen zum Doktor der Rechte. Er ließ sich evangelisch taufen, um bessere Berufsaussichten zu erlangen und sich aus der geistigen und sozialen Isolierung des Judentums damaliger Zeiten zu befreien. Später bereute er sich umgetauft haben zu lassen, da ihm trotzdem Ausgrenzung, Benachteiligung und Missachtung widerfuhren. Heine reiste durch den Harz, nach Italien, Frankreich, England und an die Nordsee. Seine Gedanken und Erfahrungen sammelte er in seinen Reiseberichten.

»Heine riss die Poesie, riss das Wort, aus den dämmrigen Regionen der Klassik und der Romantik und pflanzte sie in die Mitte des Lebens. Ich glaube, er war der erste wahrhaft moderne deutsche Schriftsteller, verwurzelt in seiner Zeit und doch Jahrzehnte, Jahrhunderte, dieser voraus.«

Stefan Heym über Heinrich Heine, 15 Januar 1950 (Rede über Heine in New York)

Modernes journalistisches Selbstverständnis seiner Zeit

In Deutschland gab es zur Zeit Heinrich Heines ein Publikationsverbot und die Zensur, weswegen Heines Werke und die aller jüdischen Schriftsteller Mitte der 1830er-Jahre verboten wurden. Um weiterhin schreiben zu können und weil ihn die Juli Revolution begeisterte, entschloss er sich 1831 nach Paris zu ziehen. In Paris konnte er seiner Berufung weiter nachgehen. Dort lernte er auch seine Frau Crescentia Eugenie Mirat („Mathilde“) kennen. Er arbeitete dort als freier Korrespondent für die Allgemeine Zeitung in Augsburg und berichtete unteranderem von den politischen Ereignissen und kritisierte König Louis Phillipes Handlungsweisen. Heine erhielt zu seinen Werken inhaltlich Kritik. Diese konterte er jedoch und prägte so unabhängige Publizistik und Meinungsfreiheit. Des Weiteren erschuf er im Journalismus das Feuilleton. Zu Beginn der 1840er-Jahre verfasste Heinrich Heine Texte, die den damaligen deutschen Staat kritisierte. Aufgrund der kritisch-zynischen Untertönen wurden diese Werke in Deutschland umgehend verboten. Heine erkrankte schwer und verbrachte seine letzten Lebensjahre, nach einem Zusammenbruch im Jahr 1848 fast gänzlich gelähmt, auf dem Krankenlager, von ihm "Matratzengruft" genannt. Auch in diesen Jahren hörte er nicht auf, literarisch zu arbeiten und diktierte einem Sekretär seine Verse. Heinrich Heine starb am 17.02.1856 und wurde auf dem Pariser Friedhof Montmartre begraben. Doch nach seinem Tod gerät er nicht in Vergessenheit und ist immer noch relevant. Er machte erst im Laufe der Zeit seine Vorlieben und Interessen zum Beruf und ist so ein Beispiel dafür, dass man nicht auf Anhieb den einen Weg gehen muss, sondern diesen auch später noch finden kann. Es gibt viele Heine-Denkmäler. In seiner Geburtsstadt Düsseldorf steht außerdem heute noch sein Geburtshaus und dort wurde die Heinrich-Heine-Universität nach ihm benannt.