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Düsseldorf

Das Denkmal von Otto von Bismarck.
Als Reichskanzler im deutschen Kaiserreich übernahm Bismarck eine äußerst populäre und mächtige Position. Dies zeigt auch die Pose auf seinem Denkmal. (Foto: pixabay - Tama66)

Bismarck-Denkmal: Deutsche Geschichte trifft auf Bronze

Ein Beitrag von Niklas Wolf

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Die Stadt Düsseldorf ist auf den ersten Blick vor allem durch die Kö, den Rhein und den Fernsehturm bekannt. Auf den ersten Blick. Beschäftigt man sich etwas genauer mit der Landeshauptstadt, so fällt auf, dass sich das ein oder andere Denkmal im Stadtkern wiederfindet. Das Bismarck-Nationaldenkmal ist eines davon. 

Die Größe von sieben Metern macht das Denkmal äußerst imposant. Der ehemalige Reichskanzler Bismarck trägt einen Interimsrock, eine Pickelhaube und in seiner linken Hand befindet sich ein auf den Boden gestemmtes Schwert. Die starke Pose und der starre Blick zeigt Bismarcks damaligen Stellenwert im deutschen Kaiserreich und soll Macht und Autorität ausstrahlen.

Das Leben des Otto von Bismarck

Otto von Bismarck wurde am 1. April 1815 in Schönhausen bei Stendal geboren. Sein Vater war ein adliger Rittmeister, seine Mutter entstammte einer Gelehrtenfamilie. Nach seinem Abitur absolvierte Bismarck ein Jurastudium. Nach Tätigkeiten im Stadtgericht und im Verwaltungsdienst zog es Bismarck in die Politik. Die erste wichtigste Station war die Einberufung in den Vereinigten Landtag. Neben Stationen im preußischen Bundestag und als Ministerpräsident führte der streng konservative Bismarck nach drei siegreichen Einigungskriegen die Gründung eines neuen Deutschen Kaiserreichs herbei.

Bismarck übernahm im Jahr 1871 das Amt des Reichskanzlers. In seiner 28-jährigen Amtszeit (1862 - 1890) prägte Bismarck nachhaltig die politische Entwicklung der deutschen Geschichte und ist deswegen auch als „Eiserner Kanzler“ bekannt. Diese Betitelung ist auf eine Rede Bismarcks bei einer Budgetkommission zurückzuführen. Hier betonte er, dass die großen Fragen dieser Zeit nicht mit Reden beantwortet werden würden, sondern mit Eisen und Blut. 
 

Bismarcks Popularität verleiht ihm Bronze

Die Regenschaft von Kaiser Wilhelms II. war für den impulsiven und machthungrigen Bismarck keine einfache Zeit. Zwischen Bismarck und dem damaligen Kaiser kam es oftmals zu Konflikten. Die Konflikte gingen sogar so weit, dass Kaiser Wilhelms II. seinen Reichskanzler im Jahre 1890 freistellte. Nach seinem Amtsrücktritt nahm die Euphorie und Popularität des „Eisernen Kanzler“ nicht ab. Er galt in der Bevölkerung weiter als die politische Machtperson des deutschen Kaiserreiches.

Am 1. April 1895 feierte Bismarck seinen 80. Geburtstag. Die Beliebtheit des ehemaligen Reichskanzlers war im ganzen Land zu spüren. Telegramme, Gratulationskarten und Menschen mit Sonderzügen - das ganze Land gratulierte Otto von Bismarck. In Düsseldorf beschloss der Stadtverordnete und Ingenieur Emil Schroedter seinen Altreichskanzler zum 80. Geburtstag ganz besonders zu ehren. Schroedter spielte mit dem Gedanken zur Erbauung eines Bismarck-Denkmals, um das Leben des Otto von Bismarck gebührend zu verewigen.
 

Das Denkmal

Das Denkmal wurde am 10.05.1899 von den Düsseldorfer Bildhauern Johann Rötger und August Bauer an der Alleestraße, der heutigen Heinrich-Heine-Allee enthüllt. Aufgrund des Zweiten Weltkrieges wurde das Denkmal auf den Martin-Luther-Platz umgesiedelt, wo es seitdem einiges der deutschen Kultur und Geschichte verkörpert. Daher ist das Denkmal ein Must-See für alle Düsseldorfer:innen, die etwas über Otto von Bismarck und über das damalige deutsche Kaiserreich erfahren wollen.