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Düsseldorf

Ausgeschnittene Bodenstücke in einem Kreis präsentiert. (Bild: Jennifer Pröpper)
Exit vor den Mietpreisen (Bild: Jennifer Pröpper)

Die chronische Wohnungsnot der Studierenden

Ein Beitrag von Jennifer Pröpper

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Die Wohnungsnot in Düsseldorf wird immer präsenter für Studenten, die aus dem behüteten Elternhaus endlich in die eigene Wohnung ziehen wollen. Darauf macht die GGNHMN Ausstellung in Oberbilk aufmerksam. 

Auf die Euphorie des Einschreibens für einen Studiengang, der den Schulabschluss endgültig symbolisieren soll, folgt bei einem Blick auf die Düsseldorfer Wohnpreise die Ernüchterung. Bei den Mietpreisen ist das leider keine Seltenheit. Deshalb müssen Abstriche gemacht werden: Der Wohnbezirk wird eingegrenzt und der Traum von einer ersten eigenen Wohnung wird von der Realität einer vierköpfigen Wohngemeinschaft ersetzt. Die überlaufenden Studierendenwohnheime bieten zwar auch Wohnungen an, aber um dort auf der Warteliste weit oben zu sein, bedarf es an Glück. Die Suche nach einer bezahlbaren Wohnung erfordert viel Zeit.

Aufblasbare Skulptur als begehbares Museum

Auf diese Situation hat die temporäre und begehbare Skulptur „GGGNHMN“ in Oberbilk mit der Ausstellung "Preis/m²" aufmerksam gemacht. Ein aufblasbares und transportables 10 Meter hohes Museum mitten auf einer Brache in Düsseldorf. In Zukunft sollen genau an dieser Stelle weitere Läden und Wohnraum entstehen. Diese Paradoxie möchte diese Ausstellung in Verbindung mit den überteuerten und unverhältnismäßigen Wohnpreisen zusammenbringen.

Die Wohnungsböden als Charakteristika

Ausgestellt sind Ausschnitte von Böden, die auf einen weißen Hintergrund geklebt und eingerahmt worden sind. Jeder dieser Böden erzählt seine eigene Geschichte, die man durch das Drücken von vorne angebrachten Klingeln erfahren kann. Durch die angebrachten Familiennamen bekommen die Besucher:innen ein Gemeinschaftsgefühl. Es ist, als würde man bei der Familie Müller klingeln und fragen, ob sie ein Stück Kuchen haben möchte. Oder die Studenten-Wohngemeinschaft nebenan nach Salz fragen. Dadurch bekommen die eingeglasten Böden eine Geschichte und einen persönlichen Bezug. 

Die ausgestellten Böden dieses Mini-Museums zeigen den "Preis/m²" aus den verschiedenen Stadtteilen in Düsseldorf, die auch zu diesem Preis erworben werden können. Diese Verbildlichung eines Quadratmeters regt die Besucher:innen zum Nachdenken an: Wie kann es sein, dass so wenig Platz so viel Geld kosten soll? Sogar ein Stück Asphalt von der Straße wurde ausgestellt. Ein einfacher und unspektakulärer Boden soll den preislichen Anspruch eines Luxus Apartments decken. Die Qualität des Bodenmaterials scheint ungerechtfertigt für den verlangten Preis. Es handelt sich um ein sehr abgenutztes und günstiges Material, wofür man im Baumarkt nur einen Bruchteil des hier verlangten Preises bezahlen würde. 

Es werden Stadtteile wie Oberbilk, Bilk oder Friedrichstadt aufgelistet, welche als typische und zentrale Studierendenviertel gelten. Der Anteil an Migrant:innen ist dort höher als in anderen Stadtteilen, genauso wie die Arbeitslosenquote. Es sind keine Bezirke, wo mit Reichtum geprotzt wird, obwohl die Königsallee keine 10 Minuten weit entfernt ist. 

Durch die Verbildlichung und die Berücksichtigung des Standortes der aufblasbaren Skulptur wird auf das offensichtliche Thema der studentischen Wohnungsnot kritisch aufmerksam gemacht. Und es lässt sich wünschen, dass vielleicht die Wohnpreise der an dieser Stelle zukünftig entstehenden Unterkünfte angepasst werden.