Streetwork in Düsseldorf: Erfolge durch respektvollen Umgang

In einer Zeit von multiplen Krisen sind die Probleme der Menschen auch in der Düsseldorfer Altstadt zu erkennen. Besonders mit Beginn der Corona-Pandemie wurden Auswirkungen auf Jugendliche deutlich. In der Altstadt und an der Rheinuferpromenade kam es vermehrt zu Gewaltattacken, bei denen teilweise auch Messer im Spiel waren. Dabei waren sowohl die Täter:innen als auch die Opfer meist Jugendliche. Dem sollte mit einem Maßnahmenpaket präventiv entgegengewirkt werden. Neben Ordnungsamt und Polizei sind seit Frühjahr 2022 auch Streetworker:innen der gemeinnützigen Genossenschaft kohleG in der Altstadt unterwegs. Sie gehen mit Jugendlichen in den Kontakt und bauen zu ihnen eine Beziehung auf. Tiemo Imhof ist Leiter des Streetwork-Projekts und beobachtet den Erfolg der Maßnahmen, die in der Altstadt getroffen wurden.

„Insgesamt nehmen wir eine Beruhigung der Lage wahr; es gibt deutlich weniger Konfliktsituationen, die auf so einem Level sind, dass wir sagen, wir müssen intervenieren oder die Polizei hinzurufen. Wir beobachten immer mal wieder kleine Provokationen, mit denen man aber ganz gut umgehen kann. Und ich denke, das ist schon auf das ganze Maßnahmenpaket, was hier getroffen wurde, zurückzuführen.“

Positive Auswirkungen hatte laut Tiemo Imhof auch, dass die Jugendlichen nach den Schließungen wieder Einrichtungen wie Jugendzentren aufsuchen konnten und somit nicht mehr so viel Zeit auf der Straße verbringen mussten. Mit dem Ende der Pandemie waren die Probleme der Jugendlichen aber noch nicht bewältigt. Die Folgen der Pandemie, die Inflation, die mediale Flut an Krisen, Perspektivlosigkeit oder strukturelle Diskriminierung sind vorherrschende Herausforderungen für die Jugendlichen. 

An einem Wochenende der Düsseldorfer Rheinkirmes waren Tiemo Imhof und sein Team unterwegs und haben einen Einblick in ihre Arbeit und den Umgang auf der Straße gegeben.