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Kreatives

Redaktion:
CDs stehen aufgereiht im Regal.
Symbolbild (Foto: Marlene Guthseel)

brandneu auf der [97.1]

Ein Beitrag von Philipp Kerkes, Dennis Rettberg und Sonka Hinders

Auf dieser Seite

Jede Woche bringt hochschulradio düsseldorf neue Musik auf die 97.1. Wir spielen sowohl die angesagteste Musik aus dem Kosmos der Alternative-Szene als auch die besten Newcomer:innen und Geheimtipps. An dieser Stelle präsentieren wir jede Woche die Hintergründe zu unseren neusten Favorit:innen - diese Woche mit Jungle, Superorganism, Talk Show, Liss & Nilüfer Yanya, Poliça und Midnight Rodeo.

Jungle - Good Times

Nach dem Release ihres dritten Albums "Loving In Stereo" im letzten Sommer gibt es jetzt zum ersten Mal wieder neue Musik von der Londoner Band Jungle. Ihre neue Single "Good Times" liefert zuverlässig das, was sich für Jungle auf "Loving In Stereo" bewährt hat – eine Retromischung aus Falsettgesang, Soulchören, Funkbässen und auslandender Percussion-Section. Die Disco-Stimmung zieht sich auch durch das zugehörige Musikvideo, in dem eine Tanzgruppe in Vintage-Outfits zu sehen ist. Neben "Good Times" enthält das Video auch die zweite Single "Problemz". Sie ist als Doppelsingle zusammen mit "Good Times" erschienen.

Musikvideo: Jungle - Good Times
Musikvideo: Superorganism - On & On

Superorganism - On & On

Die Release-Maschine läuft weiter und weiter – oder "On & On", um es mit dem Titel von Superorganisms aktueller Single zu sagen. Es ist nämlich nach "Teenager", "It’s Raining" und "Crushed.zip" schon die vierte Singleauskopplung aus dem kommenden zweiten Album der Artpop-Band. Das erscheint unter dem Titel "World Wide Pop" am 15. Juli. Im Gegensatz zu früheren Singles sind die oft sehr flippigen Vocal- und Synthesizer-Effekte etwas zurückgefahren und machen zwischenzeitlich Platz für Akustikgitarre und eher nachdenklicheren Gesang. Der typische Superorganism-Sound bleibt im Kern aber trotzdem erkennbar.

Talk Show - Cold House

Mit energiegeladenem Postpunk das kalte Haus warmtanzen – das machen die britischen Newcomer:innen Talk Show mit ihrer neusten Single möglich. Die trägt den Titel "Cold House" und ist besonders durch eine düstere, schlagkräftige Basslinie und Disco-Beats vom Schlagzeug geprägt. Das Hauptthema von "Cold House" bleibt nach dem ersten Eindruck des Songtitels allerdings nicht Raumtemperatur oder Heizkosten. Die Nummer setzt sich besonders mit den Themen Einsamkeit und dem Wunsch nach Aufmerksamkeit auseinander. "Cold House" kündigt Talk Shows neue EP "Touch The Ground" an, die die Londoner:innen im September veröffentlichen wollen.

Musikvideo: Talk Show - Cold House
Musikvideo: Liss & Nilüfer Yanya - Boys In Movies

Liss & Nilüfer Yanya - Boys In Movies

Ordentlich was los bei Nilüfer Yanya im Moment: Die Indie-Künstlerin aus Großbritannien hat zwar erst seit wenigen Monaten ihr neues Album "Painless" draußen, aber haut gleich schon einen weiteren Track raus. Wobei Nilüfer Yanya hier mal "nur" den Featurepart gibt. Denn im Vordergrund steht Liss, eine dänische Band, die schon mit Vampire Weekend getourt hat. Und irgendwie scheint der Song das Beste aus beiden Welten zu verknüpfen. Eine Leichtigkeit umgibt "Boys In Movies" genauso wie ein manchmal auch rauerer und garagiger Sound, der so zu beiden ziemlich gut passt.

Poliça - Blood

Die kommerzialisierte Popmusik-Landschaft ist voll von emotionalen Themen wie Liebe oder Sehnsucht. Sich mit düsteren Themen wie dem Tod auseinanderzusetzen, ist für die meisten Popmusiker:innen weniger reizvoll. Eine Ausnahme bildet da die amerikanische Electropop-Band Poliça (ausgesprochen: Po-Lisa). Mit "Madness" haben sie dem Wahnsinn ein ganzes Album gewidmet. Darin behandeln sie neben dem Wahnsinn auch toxische Beziehungen und den Tod. In ihrem neuen Song "Blood" willigt Sängerin Channy Leaneagh auf eine poetische Art ein, zu sterben. Die Klangwelt des Liedes ist gewohnt düster. Futuristisch und technisch wirkende Soundeffekte erzeugen zusammen mit prägnanten Moll-Akkorden von Klavier und Synthesizern eine angenehme Melancholie. Ein TripHop-Beat bringt Schwung rein, und Channy Leaneaghs hohe und hallige Stimme schwebt über all dem wie ein seichtes Nebelband.

Musikvideo: Poliça - Blood
Musikvideo: Midnight Rodeo - Shootout Sunday

Midnight Rodeo - Shootout Sunday

Mit Midnight Rodeo ist ein neuer Sheriff in der Stadt. Und die ist nicht groß genug für sie. Nottingham haben sie schon unsicher gemacht. Da kommt die sechsköpfige Band nämlich her. Ihr Name klingt nach Country-Musik und amerikanischen Western-Filmen, ihre Musik aber nach einer modernen Mischung aus Pink Floyd und den Titelsongs von Italo-Western. Einen Monat nach ihrer Debütsingle "Now You’re Gone" haben sie mit "Shootout Sunday" ihren zweiten Song veröffentlicht. Der handelt von der Reise und Vorfreude auf Ziele im Leben, und das unvermeidliche Gefühl der Unzufriedenheit, wenn man sein Ziel erreicht. Es ist eine Bonnie & Clyde-ähnliche Geschichte zweier Liebender, die das Ende der Reise betrauern. Midnight Rodeos Psychpop-Sound ist eine schwungvolle Hommage an den Garage-Rock der 60er Jahre. Verführerischer Gesang und sanfte Gitarren erzeugen atmosphärischen Psychedelic Rock und filmische Klanglandschaften.