brandneu auf der [97.1]

Gerade einmal 18 Jahre alt war die britische Autorin Mary Shelley, als sie 1816 begann, ihren berühmten Roman "Frankenstein" zu schreiben. Vielleicht ist sie mit diesem frühen Karrierestart ein Vorbild für die amerikanische Newcomerin Claire Rosinkranz. Die 16-jährige Musikerin schreibt schon seit ihrem achten Lebensjahr eigene Songs und hat eine ihrer aktuellen Nummern "Frankenstein" getauft. Mit ihrem Auftreten und dem jugendlich-verspielten Gitarrenpop des Songs erinnert Claire Rosinkranz an ihre australische Kollegin Benee, die 2020 ihren Durchbruch feiern konnte. Ob Claire Rosinkranz es Benee gleichtut, wird sich noch zeigen. Einen ersten Schritt in diese Richtung macht sie schon einmal mit ihrer gerade erschienenen EP "6 Of A Billion".

Passend zu den olympischen Spielen meldet sich auch der Österreicher Mavi Phoenix wieder mit einem neuen Track zurück, der zumindest namentlich Japanisches vermuten lässt. Sein neuer Song "Tokyo Drift" ist bei genauer Betrachtung höchst gekonnter (olympischer) Sport! Denn Mavi geht nach zuletzt sehr fließenden Sounds und Experimenten mit Indierock hier wieder ganz andere Wege. "Tokyo Drift" wirkt wie ein Rap-Sprint durch die (musikalischen) Straßenschluchten von Tokio - eine Wendung nach der anderen, getrieben von einem schnellen Rap-Tempo und einem dunklen Beat. "Tokyo Drift" ist mittlerweile Mavis dritter Song in wenigen Monaten. Auch wenn offiziell noch nichts angekündigt ist, liegt der Verdacht zumindest nah, dass da bald vielleicht auch ein Album kommt.

"Ich habe private Probleme / Für die ich mich schäme / Ich habe private Probleme / Ich will nicht darüber reden." Und genau das tut Sänger Tobias Bamborschke dann auch nicht. Viel mehr Text gibt es in der neuen Single von Isolation Berlin nämlich nicht zu hören. Auch musikalisch birgt "Private Probleme" nicht allzu viele Überraschungen. Langweilig wird es trotzdem nicht, das zeigt die Band aus Berlin auch im Musikvideo zum Song. Darin findet sich vom Bällebad über Kart-Rennen bis zu Rutschen alles, was es für einen Kindergeburtstag braucht. Der neue Song ist die dritte Veröffentlichung aus "Geheimnis", dem dritten Album von Isolation Berlin, das am 8. Oktober erscheinen soll.

So wirklich neu ist dieser Song eigentlich nicht mehr. Zum ersten Mal hat die vermutlich gerade bekannteste italienische Band "I Wanna Be Your Slave" nämlich auf ihrem Album "Teatro d'ira" veröffentlicht. Das ist schon im März diesen Jahres, also noch vor Måneskins Sieg beim Eurovision Song Contest rausgekommen. Und ein Video gab es dazu eigentlich auch nicht. Das hat sich dann aber schnell geändert, als der Song auf TikTok viral ging und damit quasi millionenfach verfilmt wurde. Måneskin haben jetzt nachgelegt und ein ziemlich provokantes Musikvideo abgeliefert, bei dem es schwer fällt, den Blick abzuwenden.

Spotify Bios sind oft ziemlich langweilig, aber manchmal auch richtig amüsant. Der Amerikaner Johnny Utah alias Jawny hat in dieser kleinen Rubrik den Vogel abgeschossen, indem er uns in die Zukunft schickt, ins Jahr 2057, sagt, dass Jugendsprache eine "vergessene Sprache der Alten" geworden sei und die Teenager der Zukunft angefangen hätten, dunkle Magie mit ihren Freunden auszuprobieren. Dabei geht aber etwas schief: Die Erdpopulation wird ausgelöscht und lässt nur Jawny am Leben. Wow... also echt: WAS?! Was total weird klingt und ist, beschreibt die Musik von Jawny aber bestens. Denn seine Musik klingt zuerst ebenso strange und abgespacet. Da wird mit Samples gearbeitet, Effekte zerhacken alles und mal reißt er auf seiner Debüt-EP "The Story Of Hugo" sogar einen fetten Rock-Track ab. Jawny ist eine pure Überraschung; Ohrwurmgarantie liefert der Song "Best Thing".

Das Stichwort "Sunshine State" erweckt bei den meisten Hörenden wahrscheinlich eher die Assoziation Kalifornien als England mit seinem doch sehr verregneten Image. Aber die Newcomerin Pixey bringt mit ihrer Single "Sunshine State" den Sonnenschein nach England, unterstützt vom Musikvideo zum Song. Darin garniert die Musikerin aus Liverpool das Ganze noch einmal zusätzlich mit Pastellfarben und Blumenfeldern. "Sunshine State" ist eine Percussion-reiche Poprock-Nummer. Neben 90er-College Rock klingen auch 70er-Hippie-Anleihen durch – ganz besonders, wenn Pixey in den Lyrics davon singt, wie Menschen zusammen die Musik feiern.