brandneu auf der [97.1]

Letztes Jahr veröffentlichte die Rockband Nothing But Thieves ihr drittes Album "Moral Panic". Dieses Projekt ihrer Bandgeschichte ist aber noch nicht beendet. Das haben die fünf Musiker aus Southend-on-Sea getwittert. Deswegen haben sie jetzt die EP „Moral Panic II“ veröffentlicht, die inhaltlich und musikalisch auf das Album aufbaut. Die Briten haben den Song "Miracle, Baby" direkt nach dem ersten Song der EP, "Futureproof", geschrieben. Während sich Nothing But Thieves in "Futureproof" etwas aus ihrer Comfort Zone lösen und einen raueren Sound mit HipHop-Einflüssen einschlagen, ist "Miracle, Baby" eine typischere Nothing But Thieves-Nummer. An manchen Stellen klingt sie etwas nach Prog-Rock.

Remi Wolf ist wieder da. Im Gepäck hat sie ihren neuen Song "Liquor Store". Der groovige Popsong ist die erste Veröffentlichung aus ihrem kommenden Debütalbum. Und in ihm zeigt sich Remi ziemlich ehrlich, denn die Single handelt von ihrer Alkoholsucht. Diese hat sie während der Pandemie mit Hilfe einer Therapie bekämpft. Das quietsch-bunte Musikvideo, das zusammen mit dem Song released worden ist, bildet dazu einen ziemlich großen Kontrast. Auf Twitter kündigte die 25-jährige an, in der nächsten Zeit weitere Songs zu veröffentlichen. Es bleibt also spannend, was Remi noch alles so zu erzählen hat.

Die Regensburger Rikas sind mit ihrem Retro-Indie auf Sommertour und haben dabei einige neue Singles im Gepäck. Der aktuellste Release ist dabei "Superstitious", eine gewohnt groovy Nummer, in die sich dieses Mal aber im Vergleich zu sonst überraschend viele Synthesizer eingeschlichen haben. Im Dezember planen Rikas eine zweite Runde an Live Shows, darunter auch ein Konzerttermin in Köln. Vielleicht steht bis dahin auch fest, ob die Singles der letzten Monate in einem neuen Album oder einer EP kulminieren.

Vor ein paar Jahren wurde Clairo mit dem Song "Pretty Girl" blitzschnell einem breiten Internet-Publikum bekannt. Damals ging die Teenagerin mit ihrem Musikvideo viral, in dem sie singend und tanzend in ihrem Kinderzimmer zu sehen ist. Seitdem hat sich viel bei der Amerikanerin getan. Sie ist inzwischen 22 Jahre alt und hat vor Kurzem ihr zweites Album "Sling" veröffentlicht. Auch klanglich ist die Sängerin reifer geworden. Die lofi-Instrumentierung von damals hat sie durch akustische Instrumente eingetauscht. "Amoeba" ist kein lauter Song, auf dem balladenreichen Album gehört er aber zu den dynamischsten Tracks. Er ist geprägt durch Clairos flüsternden Gesang und ein Arrangement, das sich viel Zeit lässt. In einem Interview mit ABC verriet die Musikerin, dass sie in dem Song mit sich selbst hadere, da sie die falschen Prioritäten im Leben setze.

Nach "James" trägt auch die zweite Single aus Oscar And The Wolfs kommendem neuem Album einen Männervornamen – nämlich "Oliver". Das Album erscheint unter dem Titel "The Shimmer" am 22. Oktober. Vorab besticht "Oliver" durch 80er-Synthesizer, Bossa Nova-ähnliche Beats und den verhallten Gesang von Max Colombie, dem Kopf des belgischen Projekts. Stilistisch passend zeigt Colombie im sommerlichen Retro-Musikvideo dann auch einige George Michael-Posen.

The Linda Lindas, das sind Bela, Eloise, Lucia und Mila. Die modern-riot grrrl-Band aus Los Angeles hat vor Kurzem mit ihrem Song "Racist, Sexist Boy" einen viralen Hit gelandet. Zuletzt waren sie in der Netflix-Produktion "Moxie! Zeit zurückzuschlagen" zu sehen. Jetzt haben sie mit "Oh!" einen neuen Song veröffentlicht. Er handelt davon, jemandem helfen und etwas wirklich gut machen zu wollen, es mit der "Hilfe" aber nur noch schlimmer zu machen. Ganz im Sinne der riot grrrl-Bewegung dürfte es sich dabei aber vor allem um eine Kritik handeln - eine Kritik an der unsicheren Haltung, die jungen Frauen in unserer Gesellschaft anerzogen wird. "Oh!" macht neugierig auf mehr von The Linda Lindas.

Es gibt neue Musik aus Amsterdam. Die niederländisch-türkische Psychedelic Rock-Band Altın Gün bringt mit "Kısasa Kısas" eine ihrer wenigen Eigenkompositionen raus. Veröffentlicht wurde der Song ausschließlich auf Bandcamp, als Teil eines Projekts gegen die Klimakrise. Denn "Kısasa Kısas" handelt von der Zerstörung des Planeten und davon, wie schlecht die Menschheit darauf reagiert. Alle Einnahmen, die Altın Gün aus dem Song generieren, spenden sie an Earth Today, eine Initiative, die sich für die sich für die Erhaltung der Natur und des Klimas einsetzt.

Ennys Sommergetränk ist Malibu gemischt mit Mango-Saft. Das verrät die britische Newcomerin jedenfalls in ihrem Song "Malibu". Das fruchtige Getränk und der jazzige Rap-Song haben allerdings auch einen bitteren Beigeschmack: Es geht unter anderem um Verlust und Reue. "Malibu" ist auf Ennys Debüt-EP "Under 25" erschienen. Der EP-Titel bezieht sich auf Ennys eigene gegenwärtige Lebensphase – die Zeit Mitte 20, in der sie nach ihrem Platz und Erfüllung im Leben sucht.

So sanft hat vermutlich noch nie jemand dazu aufgefordert, alles anzuzünden. "Set the world on fire" intonieren The KVB in ihrer aktuellen Single mit ihrem typischen verhallten und fast gehauchten Gesang. Während 2018 beim letzten Album "Only Now Forever" des Londoner Duos oft eher die Synthesizer im Vordergrund standen, setzt "World On Fire" verstärkt auf Gitarren – inklusive Solo. Ob die New Wave-Single auch ein neues Album einläutet, ist noch nicht bekannt.