brandneu auf der [97.1]

Sie sind wieder da -  die 80er-Mode, die quietschigen Synthies und auch so manche Haarschnitte oder Schnauzbärte! In der Musikszene ist der 80s-Hype schon länger wieder in. Die schottische Band Chvrches hat diesen Retro-Sound allerdings schon vor dem Hype mitgeprägt. Insbesondere ihr Debütalbum "The Bones Of What You Believe" von 2013 gilt für viele deshalb auch als schlagkräftig. Mit dem Erfolg sind Chvrches (leider) mehr von ihrem Sound abgewichen. Bis jetzt! Denn mit ihrem neuen Album "Screen Violence" channeln Chvrches wieder den elektrifizierenden, Synthie-surrenden, leicht quietischigen 80s-Sound ihrer Anfänge. Der Song "Good Girls" fasst all das ziemlich gut zusammen und bietet mit einem sehr modernen Text die perfekte Brücke zwischen 2021 und 1980.

Fans können es wahrscheinlich kaum noch erwarten: Am 8. Oktober wird es veröffentlicht, das neue Sam Fender Album. "Seventeen Going Under " ist, wie der Brite in einem Interview erzählt, "eine Feier des Lebens nach der Not, und es ist eine Feier des Überlebens". Bevor es aber tatsächlich so weit ist, steht ein weiterer Single-Release an. Mit "Get You Down" lässt Sam einen weiteren kleinen Einblick in das kommende Album, aber auch in seine Gedanken und Gefühle zu. "Get You Down" gehört laut dem Singer-Songwriter nicht nur zu einem der ersten, sondern auch zu den persönlichsten Songs, die er geschrieben hat. Darin geht es nämlich um die Unsicherheiten in Beziehungen.

Zwischen Toronto, Südafrika und Lüneburg liegt manchmal nicht viel - insbesondere wenn der deutsche Nachwuchs-Rapper WizTheMC für all diese Orte steht. Der in Südafrika geborene, in Deutschland aufgewachsene und jetzt in Toronto lebende Wiz ist gerade einer DER Acts to Know. Mit Song wie "Catch Me" oder seiner EP Ende letzten Jahres hat er es in ganz Deutschland schon aufs Radar von vielen Musikfans und einflussreichen Sendern und Blogs geschafft. Der neue Song "Break" zeigt jetzt eine etwas andere Seite - etwas akustischer, aber nicht weniger fresh und frisch.

Fadenscheinige Story, vorhersehbares Ende, Schauspieler:innen die viel zu alt aussehen, um Teenager zu spielen, und kitschige Popsongs - das ist das Rezept von vielen Coming of Age-Filmen. Es muss aber nicht unbedingt so sein, zumindest was die Musik betrifft. Denn der neue Song von Blu DeTiger ist nicht nur Teil des Soundtracks von "Einer wie Keiner", dem Remake des 90er-Klassikers "Eine wie Keine". Blu hat den Song extra für den Film geschrieben. "Go Bad" ist ein mitreißender, wenn auch simpler und recht kurzer Rocksong, der sogar in der Künstlerin selbst den Wunsch weckt "laut im Auto mitzuschreien". Von Kitsch keine Spur!

Am 2. November wird in Mexiko der Tag der Toten gefeiert, und dazu scheint die neue Single von Charlotte OC zu passen. Der Song wurde zum aktuellen Herbstbeginn releast, trägt den Titel "Mexico" und zeigt auf dem Cover-Artwork die Künstlerin im schwarzen Trauerschleier. Um einen Todesfall geht es in "Mexico" allerdings nicht direkt; trotzdem spielen Traurigkeit und Einsamkeit eine wichtige Rolle. Laut Charlotte OC ist der Song von einer Zeit in ihrem Leben inspiriert, als ihr Freund arbeitsbedingt weit von ihr entfernt und schlecht zu erreichen war. Daher rührt wohl auch der soulige Gesang von "Mexico", das instrumental fast alleine von Bass und Drums getragen wird. "Mexico" ist Teil von Charlotte OCs drittem Album "Here Comes Trouble", das am 15. Oktober erscheint.

Songs über die große Liebe gibt es ohne Ende. Während Liebesbeziehungen kommen und gehen können, bleiben beste Freund:innen oft ein Leben lang. In diesem Sinne hat die britische Newcomerin Holly Humberstone beschlossen, dem Thema Freundschaft auch mal einen Song zu widmen. In diesem Song, der den Namen "Scarlett" trägt, erzählt sie die Geschichte ihrer besten Freundin. Die hat eine schwere Trennung durchgemacht, sie aber mit freundschaftlicher Unterstützung an Ende bewältigt. Mit "Scarlett" präsentiert Holly Humberstone eine Popballade wie man sie auch schon aus ihren früheren Singles kennt und wahrscheinlich auch auf ihrer am 5. November erscheinenden EP "The Walls Are Way Too Thin" hören wird.

Dass Krautrock auch im Jahr 2021 noch beliebt ist, zeigt nicht nur die anstehende Electri_City Konferenz in Düsseldorf, sondern auch die junge Band Laura Lee & The Jettes. Die Berliner Gruppe rund um Gurr-Musikerin Laura Lee fährt in ihrer aktuellen Single "Caterpillar" nämlich lofi-Synthesizer, verzerrte Gitarren und psychedelische Gesänge auf. Trotz dieser Referenzen möchte die Band aber wohl nicht oldschool sein und nennt ihre Musik kurzerhand "Millenial Grunge". Ein Debütalbum der Gruppe soll es unter dem Namen "Wasteland" ab 26. November geben.

Der erste Kuss ist sicherlich für alle eine ganz besondere Erfahrung - manchmal im positiven, manchmal im negativen Sinne. Daher erscheint es logisch, dass dieser Moment viele Künstler:innen bereits zu Songs inspiriert hat. Wie man diese Geschichte trotzdem noch neu erzählen kann, zeigen Muna mit ihrer Single "Silk Chiffon". Die Band holt sich dafür auch ihre neue Label-Chefin Phoebe Bridgers mit ins Boot. Den Song hat die Gruppe nach eigener Aussage für alle Queeren geschrieben, die ihren ersten Kuss erleben. Das Musikvideo greift das Thema auf und ist eine klare Referenz auf den Film "Weil ich ein Mädchen bin", der auf satirische Art mit dem Thema Konversionstherapie umgeht.

Südkorea steht seit den letzten Jahren vor allem für K-Pop - BTS, Blackpink, früher auch PSY. Aber das Land, das die Musikszene gerade auf links dreht, kann auch anders. Die südkoreanische DJane und Produzentin Park Hye Jin liefert mit ihrem Debütalbum "Before I Die" nämlich einen spannenden Genre-Mix zwischen Electro, Rap und urbanem Pop. Von Park Hye Jin werden wir im nächsten Jahr vermutlich auch noch mehr hören. Spotify UK/Irland hat sie nämlich als eine von zwölf Künstlerinnen (dieses mal sind es nur Frauen!) in der renommierten RADAR-Nachwuchskampagne ausgewählt, die ihr eine Support-Kampagne und Merch-Linie spendieren wird. Vom Album lassen sich viele Songs empfehlen (wir haben ja auch schon viel gespielt); an ganz neuen Sachen legen wir euch aber insbesondere "Never Give Up" ans Herz.