brandneu auf der [97.1]

Was für ein Oktober! Arctic Monkeys, Loyle Carner, Taylor Swift und mehr haben neue Alben auf den Markt geworfen - und da wäre auch noch eine gewisse Band aus Manchester, die in Großbritannien für manche mittlerweile einen Status hat wie einst Oasis: The 1975. "Being Funny In A Foreign Language" war eines der am meist erwarteten Alben des Jahres und ist bei Kritiker:innen wie Fans gut angekommen. Es hagelt Bestwertungen für den geschliffenen, manchmal aber auch wieder gitarrigen Sound. Die Band um Mastermind Matt Healy experimentiert zwar auch hier immer wieder mit neuen Sounds, die sie so noch nie hatten (wie im Song "Part Of The Band"), liefert aber immer die The 1975-DNA mit - heiter-traurige Indiesongs mit Message. Auf unserer Playlist neu eingestiegen aus dem Album ist das treibende, bunte "Looking For Somebody (To Love"), das dem Album einen tollen Anstrich gibt. Hier zu sehen als besondere Live-Version.

Es als Indieband in die Top 10 der Albumcharts zu schaffen, ist gar nicht so einfach. In ihrer Heimat UK haben The Big Moon das aber mit ihrem neuen Album "Here Is Everything" geschafft. Es ist ein Album über Freundschaft, das Mutterwerden, und auch über viele mentale Probleme dahinter. Entsprechend sticht vor allem die Mischung aus Freude und Melancholie heraus - denn irgendwie gibt es bekanntlich zwei Seiten der Medaille. Der Song "Daydreaming" zeigt das in Perfektion. Hymnisch geschrieben mit Mitsingpart, aber im Kopf immer noch etwas nachhängend; quasi Fröhlichkeit mit einer abkippenden Melancholie, die aber extrem gut passt und den Song sehr berührend macht. "Here Is Everything" ist poppiger, emotionaler als bisherige The Big Moon-Alben, macht sich durch seine gnadenlose Ehrlichkeit zu sich selbst aber absolut hörenswert.

Wenn wir mit einer anderen Person in einer Stadt sind, können wir manchmal das Gefühl haben, durch ihre Augen alles nochmal anders und ganz neu kennenzulernen. Dieses Gefühl beschreibt die irische Sängerin und Rapperin Biig Piig, in ihrem neuen Song "This Is What They Meant". Es gehe darum, in diesem einen Moment bleiben zu wollen, mit dieser Person, für immer, egal welche Konsequenzen es nach sich ziehen könnte. Der Song ist gleichzeitig auch die Ankündigung für Biig Piigs Debüt-Mixtape, das im Januar erscheinen soll.

Raus aus der Londoner Großstadt und rein ins Landleben voller Heuballen, Gänse und Kuhfladen – auf diesen Trip begibt sich der britische Newcomer Master Peace in seiner aktuellen Single "Country Life". Den Songlyrics zufolge geht es Master Peace mit dem Landaufenthalt vor allem um eine Pause vom Partyleben in der Stadt. Musikalisch begleitet wird das Thema von einer energiereichen Genremischung, die dem Künstler in der britischen Musikpresse schon den Titel Punkrapper eingebracht hat und etwas an den Sound von Slowthai erinnert.

Die britische Künstlerin Pip Millett ist mit neuer Musik am Start. In ihrem Song "Walk Away" setzt sie sich mit ihren Beziehungsproblemen auseinander. Durch ihre Prägung und Geschichte neige sie dazu, sich immer um die andere Person zu kümmern und zu sorgen. Dabei ist es egal, ob die Person das möchte oder nicht. Diese Beziehungen sind dann oft toxisch und fordern von Pip mehr, als sie geben kann. In "Walk Away" kämpft sie sich aus dieser toxischen Atmosphäre heraus, und lernt, zu gehen, weg von der Beziehung und damit auch weg von ihren Problemen.

Der Countdown läuft, und das im doppelten Sinne. Die metaphorische tickende Zeitbombe im aktuellen Singletitel "Time Bomb" stimmt mit dem näherrückenden Album-Release des Belgiers Maarten Devoldere aka Warhaus überein. "Ha Ha Heartbreak", wie das neue Album heißen wird, erscheint am 11. November und ist Warhaus‘ drittes Album. Als vierte vorauseilende Singleauskopplung folgt "Time Bomb" nach wie vor der bewährten Warhaus-Soundformel. Dominante Bässe, Streicher und ein gemächlicher Beat treffen auf die raue Stimme von Devoldere, der neben Warhaus auch als Mitglied der Indieband Balthazar bekannt ist.