Kultur
brandneu auf der [97.1]
Ein Beitrag von Marlene Guthseel, Dennis Rettberg und Sonka Hinders
Jede Woche bringt hochschulradio düsseldorf neue Musik auf die 97.1. Wir spielen sowohl die angesagteste Musik aus dem Kosmos der Alternative-Szene als auch die besten Newcomer:innen und Geheimtipps. An dieser Stelle präsentieren wir jede Woche die Hintergründe zu unseren neusten Favorit:innen - diese Woche mit Alex Lahey, PinkPantheress, Raye, Roller Derby, Orbital und Yves Tumor.
Alex Lahey - Good Time
Ein ständiges Auf und Ab ist das Leben - oder wie ein bekannter deutscher Comedian mal gesagt hat: "Mal bist du die Taube, mal das Denkmal." Umso mehr sollte man doch die guten Zeiten schätzen. Das macht auch die Australierin Alex Lahey, die mit ihrem breit gefächerten Indierock schon öfter bei uns zu hören war. In der neuen Single "Good Time" geht es nämlich darum, aus einer Nacht einfach das Beste zu machen. Die Inspiration kam Alex bei einem echten Gang ins heimische Melbourner Nachtleben, als sie im Pub gesehen hat, wie viele "einfach mal gemacht haben" - insbesondere nach der Zeit des Lockdowns in Australien.
Musikvideo: Alex Lahey - Good Time
Musikvideo: PinkPantheress - Boy's A Liar
PinkPantheress - Boy's A Liar
Man spricht ja oft von einem One-Hit-Wonder, wenn einer Person oder Band ein Riesenhit gelingt, aber danach nix mehr. Die Britin PinkPantheress dürfte im Gegensatz dazu spätestens jetzt bewiesen haben, dass ihr Erfolg von Dauer ist. Gut, als wenn vorher mehrere hundert Millionen Streams für mehrere Songs nicht schon ausgereicht hätten. Aber mit ihrem neuen Song "Boy's A Liar" hat sie wieder einen riesigen Streaming-Erfolg auf TikTok-Basis geschaffen. Deswegen gab es jetzt auch nochmal einen "zweiten Teil" mit Feature Gast Ice Spice. Auch hier ist das Rezept ziemlich einfach - Hyperpop mit etwas Electro und Urban-Touch.
Musikvideo: Raye - Worth It.
Musikvideo: Roller Derby - Always On My Mind
Roller Derby - Always On My Mind
Nicht jeder Song, der gerade veröffentlicht wurde, ist zwangsläufig auch neu. Manche Werke landen auf ewig in einer Kiste, bevor sie irgendwann durch Zufall oder einen ordentlichen Frühjahrsputz doch noch das Licht der Welt erblicken. Oder sie sind den eingefleischten Fans durch Konzerte trotz der mangelden Promotion bekannt. Letzteres gilt für die neuste Veröffentlichung der Band Roller Derby, "Always On My Mind". Der an die 80s angelehnte Song hat sicher nicht nur für die Band, sondern auch für einige Fans bereits jetzt eine Bedeutung. Aber dabei bleibt es nicht. Denn im Video zu "Always On My Mind" verarbeiten Roller Derby die Erinnerungen an ihr Jahr 2022, das für die Hamburger:innen ein ganz besonderes gewesen ist. Denn es gab für die drei nicht nur Festivals zu spielen, sondern auch Headline-Shows in der Heimatstadt und eine Show in Texas - ein Jahr voller Meilensteine also.
Orbital - Are You Alive? (feat. Penelope Isles)
"Are You Alive?" - das könnte man eine Band, die seit den 80ern aktiv ist und sich seitdem schon zweimal getrennt und wiedervereint hat, gut fragen. Genau das trifft auf das englische Electro-Duo Orbital zu, deren aktuelle Single den Namen "Are You Alive?" trägt. Sie stammt aus Orbitals neuem Album "Optical Delusions" mit Erscheinungstermin am 17. Februar. Es wird ein Album voller Feature-Auftritte sein. Vor einiger Zeit haben Orbital zum Beispiel schon einen Song mit Sleaford Mods als Single ausgekoppelt. Mit "Are You Alive?" folgt jetzt eine Zusammenarbeit mit der ganz jungen Musikgeneration in Form der Indie-Newcomer:innen Penelope Isles. Dabei kombinieren die beiden Bands einen trommelnden Tanzbeat mit sanften Synthies und Gesängen.
Musikvideo: Orbital - Are You Alive?
Musikvideo: Yves Tumor - Echolalia
Yves Tumor - Echolalia
Echolalia, oder auf Deutsch Echolalie, bezeichnet ein psychologisches Phänomen, bei dem eine Person die Wörter des Gegenübers wiederholt. Yves Tumors neue Single mit dem gleichen Namen hat zwar keine repetitiven Lyrics, spielt aber viel mit Lautmalerei. Davon abgesehen dreht die Wortwahl im Song sich stark um das Thema Religion, passend zu Yves Tumors neuem Album. Das wurde zusammen mit dem Release von "Echolalia" für den März angekündigt und soll den langen Titel "Praise A Lord Who Chews But Which Does Not Consume; (Or Simply, Hot Between Worlds)" haben. Gospelklänge sind bei all den religiösen Anspielungen bisher allerdings nicht zu hören. "Echolalia" ist sehr bass- und percussionlastig. Es liegt damit fast schon im Postpunk und bildet eine Abwechslung zu Yves Tumors experimentellem Electro, Soul und R’n’B aus der Vergangenheit.