brandneu auf der [97.1]

An Einflüssen mangelt es Jessica Smyth, besser bekannt als Biig Piig, sicherlich nicht. Die Urban-Pop-Künstlerin wohnt im Westen Londons, kommt aus Irland und ist zeitweise in Spanien aufgewachsen. Da kommt logischerweise eine Menge an Soundwelten zusammen. Und mit denen experimentiert die 25-Jährige gerne rum. Mal gibt es entspannte, beatlastige Abendmusik, mal aber auch bouncende Dance-Kracher. Letzteres hat sie im neuen Song "Watch Me" bewiesen. Ein Song mit viel Rhythmus, perfekt zum Samstagabend und zum Vorbereiten auf die (Indie-)Party. Für Biig Piig bedeutet der Song übrigens eine Menge. Sie sagt, dass der Song sich vor allem um Empowerment drehe. Man solle sich nicht dafür entschuldigen müssen, was man tue, und das machen, wovon man überzeugt sei.

Die ganze Zeit darüber nachzudenken, was andere Leute von einem denken, kann einen wahren Spalt in die Verbindungen zu Mitmenschen treiben. "I just wanna die alone, du lebst jetzt in der Bluezone" beschreibt das Verlangen nach menschlicher Bindung und Nähe in einer hochindividualistischen Gesellschaft. Die Band Bilderbuch aus Wien hat den melancholischen Hit "Bluezone" zuerst als Teil ihrer neuen EP "Softpower" geschrieben, dann aber doch entschieden, ihn individuell zu veröffentlichen. Mit einem Fokus auf elektronischen Instrumenten erkundet die Band einen vom Boden losgelösten und luftigen Sound. Wer das Quartett live hören möchte, kann sich jetzt noch Karten für die Tour im Sommer 2024 schnappen.

Bei einem Songtitel wie "Your Blood" an eine positive Message zu denken, scheint erst mal ziemlich fern. Aurora, die seit einer ganzen Weile keine Musik mehr veröffentlicht hatte, hat genau das jetzt aber einfach gemacht. In "Your Blood" geht es darum, Hoffnung zu haben und trotz allem weiterzumachen. Dabei hätte Aurora den Song fast gar nicht veröffentlicht. Sie schreibt: "I've been feeling slightly torn about releasing new music, when there's so much pain in the world. I've been scared it would feel out of place. But with time I've decided there might be no better time to give you a little song... Than now." Die Message ist definitiv angekommen.

Techno-Klänge, die aus dem Nebenzimmer zu kommen scheinen, pulsierende Beats und ruhige Vocals. Das Duo Coma aus Köln vermischt Electro- und Indie-Musik und schafft damit komplett einzigartige Soundlandschaften. "The Same" ist die neue Single des Duos und fällt ein wenig außerhalb der bisherigen Diskographie der Musiker, die ihre eigenen Grenzen austesten und erweitern. Vor allem inspiriert bei dem Song hat die Künstler die Kombination von 80s-Synths und industriellen Beats. "The lyrics are about trying to cope with the sensory overload of everyday life," sagt Marius Bubat, eine Hälfte des Duos zusammen mit Georg Konrad.

Laut und aufgedreht - so muss es manchmal sein. Und wer gerade in der Stimmung für ein bisschen Abriss ist, findet bei der australischen Desert-Rock-Punk-Band Psychedelic Porn Crumpets garantiert genug Material, um alles einzureißen. In ihrer Heimat in Australien gelten die Jungs bereits seit Jahren als absolute Szenengröße. Markant sind vor allem die Riffs und die intensive Energie, die sich nicht drum scheren, was andere sagen. Das neue Album "Fronzoli" ist seit wenigen Wochen draußen mit voll mit einigen richtigen Riff-Brechern. Unser Tipp: "All Aboard The S. S. Sinker".

Reduziert, aber catchy - so lässt sich der Song "Footsteps" von Varley beschreiben. Die Single des Indiepop-Trios aus Berlin wird nämlich neben Drums und Bass vor allem von mehrstimmigem Gesang getragen. Ohne große Soundwände von E-Gitarren oder Synthesizern erschaffen Varley einen Song zum Mitnicken. In den Lyrics geht es dagegen etwas ernster um das Besiegen von inneren Dämonen, schreiben die Newcomer:innen auf Social Media.