brandneu auf der [97.1]

Lange Zeit war Ennio aus Bayern dafür besonders bekannt, sehr softe und emotionale Balladen zu machen. Damit hat er sich im Netz in den letzten beiden Jahren auch einen kleinen Ruf als Everybody's Darling bei Indie-Fans des Deutschpops aufgebaut. Doch spätestens jetzt scheint es für ihn auch mal in andere Bereiche zu gehen. Der neue Song "Zeit" ist deutlich upbeat und fixer als bisher von ihm bekannt. Er zeigt vielleicht mit dem Finger auf eine neue Ära. Wer trotzdem noch die etwas sanfteren Songs mag, muss keine Sorge haben: Die wird es auf der Tour dieses Jahres sicher auch geben. Ennio spielt zum Beispiel als Festival-Act auf dem Hurricane/Southside und dem Juicy Beats in Dortmund oder auf Solo-Tour am Jahresende. Am 22. November kommt er auch ins Palladium nach Köln oder zwei Tage vorher schon nach Oberhausen.

Nach acht Jahren Release-Pause sind Justice mit so viel Energie zurück, dass sie direkt die ganze Nacht durchmachen können. Das legt zumindest der Titel ihrer neuen Single nahe – "One Night/All Night". Und als wenn das an Power noch nicht reichen würde, sind an der Electro-Nummer noch die Indie-Stars von Tame Impala als Feature beteiligt. Was Justice mit ihrem neuen Schaffen noch auffahren können, zeigt sich im April auf ihrem kommenden Album "Hyperdrama".

Mit ihrer neuen Single "Manic" ermutigt die Newcomerin LNA ihre Hörenden dazu, über ihre Gefühle zu sprechen. Besonders wenn diese Gefühle belastend sind und zum Beispiel von bedrängenden Gedanken ausgelöst werden, sollen Betroffene sich nicht alleine fühlen. Das schreibt die Künstlerin aus Nürnberg auf Social Media zu "Manic". Der Song, der aus LNAs Jugenderfahrungen mit dieser Art von Gefühlen schöpft, beginnt mit minimalistischem Synth-Bass und Drums. Danach gewinnt der Song an Sound-Schichten und Gesangseffekten, unter anderem durch den Feature-Auftritt von Madanii.

Manchmal fällt ein Song einem:r Künstler:in oder einer Band einfach zu. Davon, dass der Prozess nicht immer so perfekt und mysteriös abläuft, können The Howlers ein Lied singen. Die Arbeit an ihrer aktuellen Single "Lady Luck" lief jedenfalls nicht sehr reibungslos ab: "'Lady Luck' is one of those tracks that never really quite had a place, Adam had the main riff for years often playing it during soundcheck or rehearsals, but it never had a song round it. Eventually the song as it is today came into being by chopping up multiple other songs in similar states of limbo for verses and a chorus and smashing them together, sort of like a Frankenstein's monster of a track made up of all the best bits of other songs, and now it’s one of our favourite songs to play live", erzählen sie. Das Debütalbum "What You've Got To Lose To Win It All" erscheint am 17. Mai.

Das Grime-Genre ist eine besondere Art des Raps, die oft besonders hart, rau und manchmal auch etwas übertrieben klingt. Besonders in Großbritannien erfreut sich das Rap-Untergenre großer Beliebtheit. Einen großen Anteil daran hat Skepta. Der mittlerweile 41-Jährige hat besonders in den 2010er Jahren dafür gesorgt, dass das Genre massiv Fans bekommt und sogar in den Mainstream und zu den BRIT-Awards rutscht. Zuletzt war es eher ruhig um Skepta, was aber daran lag, dass er viel im Hintergrund gearbeitet hat. Mit "Gas Me Up (Diligently)" kommt jetzt ein neuer Song, der für Grime etwas "gesetzter" klingt, aber trotzdem durchaus intensiv ist. Das kommende Album, zu dem "Gas Me Up" gehört, soll sich unter anderem mit den Problemen und Ungerechtigkeiten beschäftigen, die Skeptas Eltern hatten, als sie von Nigeria nach Großbritannien eingewandert sind.

Das neue Album von Whispering Sons, das sich schon im letzten Jahr langsam angekündigt hatte, steht jetzt vor der Tür. "The Great Calm" soll es heißen und am 23. Februar erscheinen. Bei einem dritten Album, wie es bei der belgischen Band ansteht, kann die Band sich schon mal fragen: Haben wir uns eigentlich verändert? Wie klingen wir im Vergleich zu unseren Anfängen? Frontfrau Fenne hat für Whispering Sons folgende Antwort gefunden: "Die Platte ist hoffnungsvoller, es steckt mehr Schönheit darin. Unser letztes Album war düster und sehr destruktiv. Ich schätze, das ist immer noch ein bisschen destruktiv, aber in dieser Zerstörung steckt Hoffnung." Ob die Fans das genauso sehen, wird sich nach dem Release herausstellen. Bis dahin heißt es, gespannt abwarten.