Kultur

brandneu auf der [97.1]
Ein Beitrag von Marlene Guthseel, Sonka Hinders und Dennis Rettberg
Jede Woche bringt hochschulradio düsseldorf neue Musik auf die 97.1. Wir spielen sowohl die angesagteste Musik aus dem Kosmos der Alternative-Szene als auch die besten Newcomer:innen und Geheimtipps. An dieser Stelle präsentieren wir jede Woche die Hintergründe zu unseren neusten Favorit:innen - diese Woche mit Artemas, Jungle, The Wombats, Easy Easy, Grentperez, Lisl, Juno Francis, Ria Rua und The Horrors.
Artemas - Fancy
2024 gab es an Artemas kein Vorbeikommen. Der englische Producer mit griechisch-zypriotischen Wurzeln hat nämlich mit "I Like The Way You Kiss Me" einen der Überhits des Jahres gehabt und sogar den meistgestreamten Song in Deutschland. Aber wie so oft gilt es im Musikbusiness, den Erfolg zu wiederholen, wenn man eine große Nummer bleiben will. Mit seinem neuen Song "Fancy" versucht Artemas, diesen Spagat jetzt zu gehen. Klanglich treibend mit pulsierenden Beats, die nachts um drei auch aus dem Berghain scheppern könnten, ist der Song ein wenig wie die Antwort auf seinen Megahit.
Musikvideo: Artemas - Fancy
Musikvideo: Jungle - Keep Me Satisfied
Jungle - Keep Me Satisfied
Sie haben es wieder getan! Nicht zum ersten Mal hat das Londoner Soul-Pop-Trio Jungle einfach so einen Track aus dem Nichts heraus gedroppt. Ende letzten Jahres haben sie schon sehr erfolgreich den Song "Let's Go Back" releast, der zum Ende des Jahres nochmal einiges an Traffic generierte. Mit "Keep Me Satisfied" schließen sie dort an und dribbeln sich elegant durch warme Soul-Sounds mit Wohlfühlgarantie. Obwohl dieser Retro-Sound seit Jahren ihr Markenzeichen ist, ändert sich auch etwas bei Jungle. Inzwischen ist aus dem Duo J und T nämlich ein Trio geworden. Letztes Jahr wurde die Sängerin Lydia Kotto festes Bandmitglied. Ob ein neues Album angesichts der aktuellen Releases bevorsteht? Gute Frage, das vergangene Album "Volcano" ist auch schon knapp eineinhalb Jahre alt.
The Wombats - Can't Say No
Eins muss man The Wombats lassen: Sie sind gerade echt produktiv und hauen einen Song nach dem anderen raus. Nachdem sie im Dezember erst einen Song von ihrem neuen Album "Oh The Ocean" releast haben, geht es gleich zum Jahreswechsel weiter. "Can't Say No" ist der mittlerweile vierte Vorab-Track ihres neuen Albums. Darauf zeigen sich die Indie-Veteranen gewohnt locker und smooth. Sänger Matthew Murphy sagt zum Song, dass es sein Lieblingssong vom Album sei. Er solle so klingen, als seien die Wombats in einem Raum irgendwo im Weltall und würden eine Runde jammen. Inhaltlich geht es aber um etwas, das wir alle kennen: Man trifft Entscheidungen im Hier und Jetzt, obwohl man weiß, dass das zukünftige Ich diese Entscheidung mal bereuen wird. Murphy sagt, dass ihm das schon vor viele Probleme gestellt habe, es ihm aber viel darum gehe, im Moment der Gegenwart zu leben.
Musikvideo: The Wombats - Can't Say No
Musikvideo: Easy Easy - Junge Hunde
Easy Easy - Junge Hunde
Easy Easy aus Köln tingeln schon seit einer Weile durch die deutsche Newcomer:innen-Szene. Es gab von ihnen mal eine EP hier, mal einen Festivalauftritt da. Letztes Jahr führten ihre Tourtermine sie quer durch den deutschsprachigen Raum. Jetzt steht der nächste große Schritt für Easy Easy an – das Debütalbum. Angekündigt haben sie es gerade mit der Single "Junge Hunde", einer Postpunk-Nummer. Ganz konkret werden sie mit Details zum Album sonst noch nicht. Der Titel und das genaue Release-Datum sind noch unbekannt; letzteres wird aber grob gesehen im Sommer liegen.
Grentperez - Dandelion (feat. Ruel)
Wer sich mit Grentperez' neuem Song befasst, ist schon voll im Frühling angekommen. Nicht nur ist Grentperez' neue Single "Dandelion" nach einer Blume benannt, auch im zugehörigen Musikvideo blüht es farbenfroh. Der Australier ist im Video von Sonnenblumen, Flieder und weiteren Blumen umgeben. Dazu ist der Sound warm und relaxt. Am 28. März steht das Debütalbum von Grentperez "Backflips In A Restaurant" an.
Musikvideo: Grentperez- Dandelion
Musikvideo: Lisl - IDK
Lisl - IDK
Viele Songs handeln von den Tiefpunkten und Highlights im Leben der Menschen, und so kann eine Playlist eine ziemliche Achterbahnfahrt sein zwischen tiefer Trauer, Angst, und auf der anderen Seite übersprudelnder Freude und Liebe. Dass es manchmal besser ist, sich einfach ein bisschen besser zu fühlen als üblich, und dass ein Song über moderatere Gefühle mindestens genauso interessant ist wie andere, macht Lisl mit ihrem Song "IDK" klar. Auf TikTok erzählt sie ihren Fans: "Wrote this on the train home for Christmas in 2023. I used to be so stuck in my social anxiety I wanted to skip Christmas the past years and always cried the days before. But that year I sat on the train more stable and somehow with less anxiety, really felt it and felt a little lighter and ready for Christmas. This is 'IDK'."
Juno Francis - My Armageddon
Dass Berlin einen internationalen Treffpunkt für Künstler:innen aller Art darstellt, ist mittlerweile allgemein bekannt. Wer sich da alles über den Weg gelaufen ist, ist vielleicht weniger bekannt. So trafen sich beispielsweise im Jahr 2018 die schwedische Musikerin Angelica Ranåsen und ihr Landsmann Jacob Fagerstål in der deutschen Hauptstadt und gründeten Juno Francis. Jetzt, sieben Jahre später, ist das Debütalbum des Duos auf dem Weg. "Melancholia" soll am 7. März 2025 erscheinen und Juno Francis haben bereits einige Einblicke in ihr Erstlingswerk erlaubt. So auch mit ihrer dritten Singleauskopplung "My Armageddon", über die sie auf Instagram schreiben: "Mental breakdowns and complete dissociation is the perfect storm."
Musikvideo: Juno Francis - My Armageddon
Musikvideo: Ria Rua - I Love That For You
Ria Rua - I Love That For You
Die neue Single von Ria Rua klingt gleichzeitig nach dem Rauen von Industrial und nach einer verletzlichen Ballade. Die irische Solokünstlerin, Schlagzeugerin und Producerin zeigt im Song ihr Ringen mit gesellschaftlichen Erwartungen und ihren Weg zur Selbstakzeptanz. Sie erklärt: "As a teenager music consumed me, but everyone around me thought my best option was to settle down, work at a shop, and marry a local farmer. It took years of constant struggle, with myself and with family and friends, to come to terms with my truth – I can only be happy being myself and living my life in a way that feels to true to me. This song is about that journey, from fear to freedom."
The Horrors - More Than Life
Viele der Künstler:innen bei hochschulradio düsseldorf stehen noch ziemlich am Anfang ihrer Karriere. Aber gelegentlich tummeln sich in diesem Blog auch die ein oder anderen Legenden. Diesmal ist mit The Horrors eine Band vertreten, die demnächst ihr 20-jähriges Bandjubiläum feiert, wenn auch in etwas anderer Besetzung - und das, wie es aussieht, mit einem vierten Album namens "Night Life", das am 21. März erscheinen soll. Bereits von dem Album erschienen ist die Single "More Than Life", die die Band nach eigener Aussage in einer ungewohnten Umgebung geschrieben hat: "'More Than Life' has a different type of intensity to our recent singles, it's more driving and direct. It was written in the middle of Canary Wharf, which looks more like 'Blade Runner' everyday. It's such a strange place to do anything creative as the surroundings feel particularly stark."