Kultur

brandneu auf der [97.1]
Ein Beitrag von Marlene Guthseel, Dennis Rettberg und Sonka Hinders
Jede Woche bringt hochschulradio düsseldorf neue Musik auf die 97.1. Wir spielen sowohl die angesagteste Musik aus dem Kosmos der Alternative-Szene als auch die besten Newcomer:innen und Geheimtipps. An dieser Stelle präsentieren wir jede Woche die Hintergründe zu unseren neusten Favorit:innen - diese Woche mit Japanese Breakfast, Joy Crookes, Beach Bunny, Ekkstacy, Cleopatrick und Dottie Andersson.
Japanese Breakfast - Picture Window
Ganz schön lange hat sich die US-Amerikanerin Michelle Zauner Zeit gelassen für ihr neues Album "For Melancholy Brunettes (& Sad Women)". Immerhin waren es knapp vier Jahre seit ihrem Erfolgsalbum "Jubilee", das auch bei hochschulradio düsseldorf rauf und runter lief. In der Zeit war für Zauner aber viel zu tun, immerhin ist ihr Buch "Crying In H Mart" (auf Deutsch: "Tränen im Asia-Markt") weltweit ein Riesenerfolg gewesen. Mit dem neuen Album gibt es einen neuen Sound. Die Synthies, die "Jubilee" noch zum Erfolg machten, bleiben bei Japanese Breakfast diesmal in der Tasche. Alles wirkt handgemacht, manchmal sogar einen Tick wie Country. Gefühlvoll ist das Album allemal und macht seinem Namen definitiv alle Ehre. Unser Tipp: "Picture Window", das die Melancholie des Albums mit etwas Schwung vereint.
Musikvideo: Japanese Breakfast - Picture Window
Musikvideo: Joy Crookes - I Know You'd Kill
Joy Crookes - I Know You'd Kill
Manchmal, wenn gerade alles schlecht läuft oder etwas Schockierendes passiert, wird klar, welche Menschen wirklich für einen da sind. Das hat auch die Künstlerin Joy Crookes erfahren, als sie bei ihrem letzten Glastonbury-Auftritt, under the influence und total neben der Spur, misstrauisch gegenüber einem Crew-Mitglied war und in ihrer Panik von ihrer Managerin aufgefangen wurde. Als die meinte, dass sie und Joys beste Freundin für die Musikerin töten würden, fühlte sich Joy nicht nur geborgen, sondern auch inspiriert zu ihrer aktuellen Single "I Know You'd Kill", mit der sie sowohl eine überraschend persönliche Geschichte erzählt als auch ihren nächsten Auftritt auf dem Glastonbury-Festival 2025 ankündigt.
Beach Bunny - Big Pink Bubble
Na, auch schon wieder in der eigenen Blase gewesen? Wäre jedenfalls nicht selten. Heutzutage kommt das ja durchaus häufig vor, dass wir alle uns in Blasen fortbewegen, sei es die Social Media-Blase oder aber auch die eigene Blase, um sich vor Bösem zu schützen. Im neuen Song der amerikanischen Rockband Beach Bunny um Frontfrau Lily Trifilio geht es auch genau darum. Draußen in der Welt passiert so viel Böses und Blödes, da ist es manchmal einfach gut, sich in die eigene pinke Blase zurückzuziehen. Aber das kann auch Nachteile haben. Mehr von Beach Bunny gibt es Ende April. Dann kommt das neue Album "Tunnel Vision" raus.
Musikvideo: Beach Bunny - Big Pink Bubble
Musikvideo: Ekkstacy - Forever
Ekkstacy - Forever
"Forever" - so heißt nicht nur Ekkstacys aktuelle Single, so soll auch sein drittes Album heißen, das voraussichtlich am 16. Mai erscheint. Eine der Besonderheiten: Es ist das erste Album, das Ekkstacy mit einer Band im Studio eingespielt hat. Der organische Sound, den diese Band erzeugt, zeigt sich bereits im Titel-Track des Albums, der einen Poppunk-Sound hat. Dieser reicht an die großen Bands der 90er und 00er Jahre heran, kombiniert mit einem Gesang, der, wie man es bereits von Ekkstacy kennt, so auch auf einem der großen Emo-Alben eben jener Jahre erklingen könnte. Mit "Forever" gibt es von dem kanadischen Künstler aber nicht nur eine weitere Single aus dem kommenden Album, sondern gleich eine Tourankündigung mit dazu. Wer Ekkstacy allerdings in Europa sehen möchte, hat nur vier Möglichkeiten, in den Niederlanden, Rumänien, Ungarn und Italien.
Cleopatrick - Bad Guy
Mit ihrem Debütalbum "Bummer" haben Cleopatrick aus Kanada sich 2021 erst mal als Rock-Duo mit ähnlichem Sound wie Death From Above oder Royal Blood bekannt gemacht. Auf ihrem aktuellen zweiten Album hat der Sound sich dagegen deutlich gewandelt. Das neue Album "Fake Moon" hat vermehrt verträumte Momente und lofi-Akustikgitarren. Ein gutes Beispiel für diesen Soundwandel ist der Song "Bad Guy".
Musikvideo: Cleopatrick - Bad Guy
Musikvideo: Dottie Andersson - So Much Worse
Dottie Andersson - So Much Worse
Die schwedische Newcomerin Dottie Andersson scheint gerne in schräge und faszinierende Außerseiter:innenrollen zu schlüpfen. Auf Social Media bezeichnet sie sich selbst als schwedischen Vampir, der in einem Ikea geboren wurde. In ihrer neuen Single "So Much Worse" singt sie aus der Perspektive eines Aliens im Weltall. Dazu erklingt Indie-Synthpop. "So Much Worse" ist Teil von Dottie Anderssons neuer EP "Nordic Machine", die am 9. Mai erscheint.