Kultur
Der kickende Rapper aus Charlottenburg
Die Parallelen zwischen Fußball und Rap werden immer wieder aufgezeigt. Auf „Joga Bonito“ zaubert Nali nicht mit dem Ball, sondern mit Worten und Beats.
„Wir fühlen uns wie Fußballer“, sagt Rapper Nali über sich und die Menschen, mit denen er gemeinsam Musik macht. 2020 hat Nali seine Debüt-EP „Mondwächter“ veröffentlicht. Mit „Joga Bonito“ hat der Berliner Rapper im März gemeinsam mit dem Produzenten MotB der Berliner Underground Crew BHZ eine Kollaborations-EP rausgebracht. Auf der ersten Single „Weltmeister“ teilt sich Nali die Raps mit seinem kleinen Bruder Xaver, der 2020 schon mit seinen Auftritten bei Hotbox und mit seiner EP „Soßenbrot“ für Furore in der Berliner New Wave und darüber hinaus gesorgt hat.
Sozialisiert mit den Rapsongs der 2000er
1996 wurde Nali im Berliner Bezirk Charlottenburg geboren. Dass aus ihm ein Künstler wird, hat sich vielleicht schon abgezeichnet: Nalis Mutter stammt aus Nigeria und ist Filmemacherin, sein Vater ist deutscher Film- und Theaterschauspieler. Daheim lief Musik von The Roots und Erykah Badu genauso wie Prince und Fela Kuti. Schon früh ist Nali in Berührung mit Rap und der HipHop-Kultur in Berührung gekommen. Sein Vater hat ihm einen Drumcomputer mit nach Hause gebracht, da war Nali gerade sieben Jahre alt. Noch am selben Tag hat er seinen ersten Rap-Song aufgenommen. Seine Rap-Sozialisation gleicht sicher vielen, die in den 2000er Jahren mit (amerikanischer) Rapmusik berieselt wurden: Eminem, 50 Cent und Co.
Nali bewegt sich in der sogenannten neuen Berliner Szene rund um Rap-Künstler wie BHZ, Symba oder Pashanim. Auf seiner aktuellen EP ist Fußball ein Thema. Er selbst bezeichnet sich nicht als begeisterten Fußballgucker, wohl aber als aktiver Kicker. Es ist also kein Zufall, dass nicht nur der EP-Name Referenzen auf den Ballsport hat, sondern auch das EP-Cover und Artwork sowie die Single „Weltmeister“.