Panorama
Affenpocken: Ein weiteres gefährliches Virus
Ein Beitrag von Laura Incardona
Affenpocken sind eine Viruserkrankung bei Affen; auch Menschen können daran erkranken. Der Erreger wurde 1958 bei Affen nachgewiesen und erhielt so seinen Namen. Dabei gelten Affen, sowie Menschen, als Fehlwirte, da das Virus normalerweise bei Hörnchen und Nagetiere zu finden ist. Affenpocken werden durch das Affenpockenvirus (Orthopoxvirus simiae) ausgelöst, welches eng verwandt mit den als ausgerottet geltenden echten Pocken (Variola major) ist.
Was sind typische Symptome bei einer Infektion?
Beim Affenpockenvirus gibt es zwei Arten:
- Die zentralafrikanische Variante (Kongo-Variante). Sie wird als gefährlich eingestuft wird und führt bei 10 Prozent der Erkrankten zum Tod.
- Die westafrikanische Variante. Sie löst eine milde Erkrankung aus und ist derzeit in Europa sowie in den Vereinigten Staaten im Umlauf.
Bei einer Infektion sind teils schmerzhafte Hautveränderungen auffällig: rötliche Flecken, Bläschen und sogar Pusteln bilden sich besonders im Gesicht, aber auch in der Genital- oder Analregion. Diese Hautveränderungen heilen von selbst ab, können jedoch Narben bilden. Auch leiden Erkrankte oft unter Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen, sowie geschwollene Lymphknoten.
Wie werden Affenpocken übertragen?
Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist zwar selten, bei engem Kontakt jedoch möglich. Besonders durch Körperflüssigkeiten und Schorf der Infizierten wird das Virus übertragen. Laut Robert Koch Institut ist auch eine sexuelle Übertragung möglich. Durch das Einatmen von Tröpfchen beim Husten, Niesen oder Küssen kann sich das Virus ebenfalls verbreiten. Wer an dem Affenpockenvirus erkrankt ist, sollte daher Abstand zu seinen Mitmenschen halten. Kommt es zu einer Infizierung, empfiehlt das Robert Koch Institut eine Quarantäne von mindestens 21 Tagen.
Affenpocken: Eine neue Pandemiegefahr?
Das Affenpockenvirus und das SARS-CoV-2-Virus haben eine Gemeinsamkeit: Sie sind Zoonosen, sprich Infektionskrankheiten, die wechselseitig zwischen Tieren und Menschen übertragen werden können. Ebenso wie das Corona-Virus ist auch das Affenpockenvirus keine neue Virusart, da es bereits seit vielen Jahren in afrikanischen Regionen aufgetreten ist. Trotz der hohen Wahrscheinlichkeit von weiteren Fällen, besteht aber keine Gefahr auf eine Affenpockenpandemie, so Gesundheitsminister Lauterbach. Die Ausbrüche sollten früh eingedämmt werden, sodass sich der Erreger beim Menschen nicht einnisten kann und endemisch wird.
Wie kann man sich vor Affenpocken schützen?
Durch ein Kontaktvermeiden mit infektiösen Körperstellen und einer FFP2-Maske gegen das Einatmen von Tröpfchen kann man sich auch mit einer Impfung gegen das Virus schützen. Das RKI empfiehlt hierbei eine Impfung gegen die echten Pocken. Sie soll Schutz gegen die Affenpocken bieten. Die Bundesregierung hat 40.000 Impfdosen bestellt, um vor allem immunschwache Personen rechtzeitig zu impfen.