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Panorama

Die App Instagram öffnet sich auf einem Handy
Symbolbild (Foto: Andreas Meske)

„FOMO“: Die Angst, etwas zu verpassen

Ein Artikel von Alica Bogomolov

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Welche Freund:innen gehen heute aus? Feiert sie ihren Geburtstag nun doch? Und wie viel kostet ein Urlaub in Dubai? Das Social-Media Leben anderer ist ständig abrufbar, aber oft auch nur vermeintlich perfekt. Im digitalen Zeitalter ist es einfacher, virtuell überall dabei zu sein. Aufgrund der digitalen Medien und mobilen Kommunikationsmittel ist die Sorge, etwas davon zu verpassen, ausgeprägter denn je. Das sorgt für Stress und Selbstzweifel. Dadurch finden viele Menschen kaum eine ruhige Minute, wenn sie nicht in den Social-Media-Kanälen aktiv sind. Die Angst bezieht sich auch darauf, real stattfindende Ereignisse zu verpassen, die von Freund:innen und Familie im Netz geteilt werden. Häufig sind junge Erwachsene und Jugendliche betroffen.

Laut Studien:

  • haben 47 Prozent der Befragten ab 14 Jahren Angst auf ihrem Smartphone Informationen zu verpassen
  • 60 Prozent der Jugendlichen sorgen sich darum, dass ihre Freund:innen mehr Spaß als sie selbst haben
  • 51 Prozent fühlen sich unsicher, wenn sie nicht wissen was ihre Freund:innen gerade machen

Der Medienalltag überfordert

Die Angst, etwas zu verpassen, und das ständige Streben nach Zugehörigkeit ist etwas alltägliches und kein neuzeitliches Phänomen. Jedoch bietet Social Media den Nutzenden nun einen permanenten Vergleich zu seinen Mitmenschen und mehr Möglichkeiten, wie den Stream von Videos und Fotos auf dem Smartphone, die diese Angst verstärken. Man genießt nicht mehr den Umgang mit den Medien. Sie sorgen eher für eine innere Unruhe und zu dem Drang des zwanghaften Aktualisierens des Instagram-Feeds. „FOMO“ ist keine anerkannte psychische Krankheit. Studien zeigen allerdings, dass sich immer mehr Jugendliche im Medienalltag überfordert fühlen.

Die Folgen sind:

  • Nervosität, sobald man längere Zeit nicht die Möglichkeit hatte ans Smartphone zu gehen
  • Trauer, wenn Freund:innen etwas ohne einen oder etwas Aufregenderes als man selbst unternehmen
  • Einsamkeit
  • Konzentrations- und Produktivitätsprobleme

„JOMO“: Die Freude, etwas zu verpassen

Die „Joy of missing out“ ist die Freude daran, etwas zu verpassen. Es ist gibt Wege aus der „FOMO“-Falle wieder herauszukommen, indem man sich zum Beispiel digital entgiftet und danach sogenannte Offlinezeiten schafft. Das bedeutet, dass man lernen muss Zeit ohne das Smartphone zu verbringen. Falls man am Anfang nicht komplett auf das Handy verzichten kann, bieten Apps wie „Menthal", oder die Smartphone-Software selbst Informationen über Nutzungsmuster und -dauer an. Darüber hinaus kann man auch eine bestimmte Zeitbegrenzung auf dem Handy einstellen. Das Abschalten der Benachrichtigungen kann auch bei Konzentrationsschwächen in der Klausurenphase behilflich sein.

Falls durch das Medienverhalten häufig depressive Verstimmungen und Angststörungen auftreten, sollte professionelle Hilfe in Betracht gezogen werden. Sowas lässt sich nicht durch eine App beheben. Um „FOMO“ zu verhindern, helfen schon Kleinigkeiten, wie eine größere Zufriedenheit mit sich selbst und sich weniger mit anderen zu vergleichen. Das unterstützt das Wohlbefinden.