Sommer, Sonne, Spaß ... aber Sonnenschutz?
Ein Beitrag von Michaela Barbagianni
Für die Haut ist nicht das normale sichtbare Licht das, was der Haut schadet, sondern die unsichtbare ultraviolette Strahlung (UV). Es gibt drei Arten von UV-Licht, die sich in ihrer Wellenlänge unterscheiden: UVA, UVB und UVC. UVC ist extrem kurzwellig und wird von unserer Atmosphäre gefiltert und gelangt deshalb gar nicht erst zu uns runter. UVB ist kurzwellig und UVA langwellig. Da sie nicht so kurz wie UVC sind, werden die nicht vollständig herausgefiltert.
Sonnenbaden: UVA und UVB auf der Haut
Personen, die schon mal einen Sonnenbrand hatten, haben bereits Bekanntschaft mit UVB-Strahlung gemacht. UVB dringt grundsätzlich nur in die oberste Hautschicht ein. Wenn man nicht allzu lange in der Sonne steht, kann UVB-Strahlung sogar einige Vorteile mit sich bringen. Darunter fallen die körpereigene Melanin-Bildung, also der dunklere Teint, den man vom Sonnenbaden erhält und die Haut wird auch etwas dicker und undurchlässiger. Dazu kommt auch, dass die körpereigene Vitamin-D-Produktion angeregt wird. Aber ein ausgedehntes Sonnenbad führt bekanntlich zum Sonnenbrand und der kann zumindest in der betroffenen Hautschicht das Krebsrisiko erhöhen.
Mit UVA ist es komplizierter, denn wer nicht gerade ein Sonnenallergiker ist, spürt anders als bei UVB die Schäden nicht. Zumindest nicht auf Anhieb, sondern eher mit den Jahren. Denn UVA dringt bis in die tieferen Hautschichten ein. Das kann allerdings auch zu mehr Schäden führen. Dort befeuert sie die sonnenbedingte Hautalterung und Faltenbildung. Durch UVA steigt außerdem das Risiko zur Entstehung von bösartigem Hautkrebs, auch Melanome genannt. Das ist eine Hautkrebsart, die Metastasen bildet und sich über den ganzen Körper verbreiten kann.
Sonnenschutz: Arten von Filter
Wer sich schützen will, greift ganz einfach zur Sonnencreme. Aber welcher UV-Filter in den Sonnencremes nutzt einem am meisten? Grundsätzlich gibt es da zwei Filtergruppen: Mineralische und organisch-chemische. Diese wirken unterschiedlich.
Der mineralische Filter wirken physikalisch. Das bedeutet, dass die verwendeten Mineralien wie Titan- oder Zinkoxid auf der Hautoberfläche bleiben und so UV-Strahlen reflektieren. Sie ziehen nicht in die Haut ein und sind deshalb gut für Allergiker, Schwangere und Stillende geeignet und sind in der Naturkosmetik zu finden. Allerdings neigen die Cremes zu den markanten weißen Rückständen. So kommt auch das Sinnbild des Bademeisters mit der weißen Nase zustande.
Die organisch-chemischen Filter ziehen dagegen in die Haut ein und wirken von innen heraus. Hinterlassen also keine Rückstände. Sie absorbieren die Sonnenstrahlen und wandeln sie in Energie um. Sie liegen aber im Verdacht, den Hormonhaushalt zu beeinflussen.
Obwohl beide Arten der Filter ihre Vor- und Nachteile haben, beugen beide Arten auf jeden Fall Hautkrebs vor und das Risiko Hautkrebs zu bekommen, ist größer als mögliche Nebenwirkungen von Sonnenschutz, sagen Dermatolog:innen.
Hauttyp und Lichtschutzfaktor: Was LSF 30 oder 50 bedeutet
Wie lange Personen ohne Sonnencreme in der Sonne stehen können, also der Eigenschutz anhält, bestimmt grundsätzlich dein Hauttyp. Der kann relativ leicht online herausgefunden werden.
Der Lichtschutzfaktor 30 oder 50 zeigt an, wie lange man nach dem Eincremen über den Eigenschutz hinaus in der Sonne stehen kann. Zum Beispiel het eine Person mit heller Haut, Sommersprossen und roten Haaren (Hauttyp I) eine Eigenschutzzeit von 10 Minuten. Mit einer Sonnencreme mit dem Lichtschutzfaktor 30 könnte sie dann etwa 300 Minuten in der Sonne sein, ohne Sonnenschäden zu erleiden. Bei einem LSF 50 multipliziert man die Eigenschutzzeit dann auch einfach mit 50. Wichtig ist, dass diese Zahlen Laborwerte sind. Also wird man in der Realität vermutlich auch mit Sonnenschutz nur viel kürzer in der Sonne stehen können. Also: Nachcremen und eine ordentliche Menge Sonnencreme verwenden. Das wären etwa drei bis vier Esslöffel für den ganzen Körper.
Fazit
Sonnenschutz lohnt sich. Denn vor UVA und UVB ist niemand geschützt. Bei längeren Zeiten außer Haus sollte man sich eincremen und vor allem das Nachcremen nicht vergessen. Denn die Eigenschutzzeit ist kürzer als man denkt.
Weitere Arten der Prävention
- Lange Kleidung und Kappe tragen
- Sonnenbrille tragen
- Mittagssonne meiden
- Hautveränderungen nach der ABCDE-Regel beobachten
- Im Zweifel Dermatolog:innen aufsuchen