Weiblich, obdachlos und unsichtbar
In Düsseldorf fährt jeden Abend der Gutenachtbus raus, um Essen und Klamotten an Menschen auf der Straße zu verteilen. Zusätzlich fährt zweimal im Monat der Frauen-Gutenachtbus raus. Dort können sich Frauen Klamotten und Hygieneartikel abholen. Der Bus für Frauen bietet ihnen einen sicheren Ort. Sie können sich ohne Kontakt zu Männern Unterwäsche oder Binden abholen. Außerdem ist der Frauen-Gutenachtbus wichtig, weil Frauen auf der Straße noch unsichtbarer und marginalisierter sind als Männer. Obdachlose Frauen werden oft nicht wahrgenommen. Das sagt auch Clara, sie ist ehrenamtlich beim Frauen-Gutenachtbus tätig.
Man unterschätzt, wie viele Frauen obdachlos sind. Es ist tatsächlich ein Drittel. Und es ist so, dass die Frauen bemühter sind das zu verbergen, ob es mit Kleidung ist oder mit Schminke. Man läuft am Tag wesentlich mehr wohnungslosen oder obdachlosen Frauen über den Weg als man denkt. Deshalb gibt es glaube ich auch das Problem, dass mehr Spenden an Männer gerichtet sind als an Frauen, weil man weniger Frauen im Straßenbild sieht und sie sich eher zurückziehen, weil sie vor Männern oder generell Schutz suchen.
Spenden nimmt das Team vom (Frauen-)Gutenachtbus sehr gerne entgegen. Dabei ist es wichtig, die Klamotten zu spenden, die gerade tatsächlich gebraucht werden. Zu finden ist die Bedarfsliste beispielsweise auf der Internetseite vom Gutenachtbus. Clara betont hierbei, dass es etwas mit Würde zu tun hat, keine kaputten und unbrauchbaren Gegenstände abzugeben.
Wohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit
Wohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit
Wohnungslose Menschen haben keinen festen Wohnsitz, sie kommen oft bei Bekannten unter. Beispielsweise bei Freund:innen, Familie oder in Frauenhäusern. Obdachlose Menschen haben auch keinen festen Wohnsitz, zudem aber auch nicht die Möglichkeit bei Bekannten unterzukommen.