Wissenschaft
Anna Hülkenberg – Studentin, Slammerin, Moderatorin.
cm3 hat mit der Wissenschaftskommunikatorin gesprochen.
Anna Hülkenberg ist Studentin und Slammerin. Sie hat ihren Master in Physik bereits abgeschlossen und studierte außerdem neben dem Physikstudium noch Philosophie, wo sie nun noch ihren Master absolviert. Neben dem Studium ist sie Slammerin und tritt immer wieder bei Slams an der Uni und auch außerhalb auf. „Ich mache Science Slam und auch andere Wissenschaftskommunikations-Formate wie Echt oder Fake und habe auch mein eigenes Format Stand-Up Science, das fand zum ersten Mal dieses Semester statt“, sagt Anna Hülkenberg. Viele dieser Veranstaltungen finden an der HHU oder im Haus der Universität statt. „Science Slam und auch Stand-Up Science soll ein bisschen gegen die Wissenschaftsskepsis angehen, die seit Corona die Runde macht“, erklärt sie.
Die Studierendenschaft wäre immer interessiert an Slam-Veranstaltungen. Gerade die Leute an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, würden immer vertreten sein. „Im Haus der Universität ist natürlich ein gemischteres Publikum“, erklärt die Studentin, „da kommen auch mehr Leute, die schon fertig studiert haben oder sich das aus anderen Gründen gerne angucken. Aber an der Uni ist das Angebot sehr gut genutzt von den Studenten.“
Ein Slam ist ein Wettbewerb, bei denen auf der Bühne Vorträge über bestimmte Themen gehalten werden. Neben dem weit verbreiteten und wohl bekanntesten Format Poetry Slam, gibt es noch Science Slam, Comedy Slam und viele anderer Formate. Üblicherweise entscheidet am Ende das Publikum, wer die Sieger:in ist.
Anfänge im Slam
Seit der Schulzeit schreibt Anna Gedichte, aber mit dem Slammen fing sie erst an der Uni an. „Ich war bei einem Science Slam und beim Heine Slam und das fand ich ganz cool und wollte das auch machen.“ An ihre Anfänge im Science Slam erinnert sich Anna noch gut. „Mein erster Science Slam war über 'die Physik vom Post-It' “. Das Thema des Slams nahm Anna von einem Vortrag, den sie im Bachelor halten musste. „Ich dachte, ich mach das einfach mal als Science Slam. Es war witzig, aber nicht gut“, lächelt Anna über ihren ersten Science Slam, „ich bin mit der Zeit besser geworden. Mein zweiter Science Slam war dann über meine Bachelorarbeit. Da ging es um die Analyse von Atomwolken zweier Elemente, die dann zu einem Gasgemisch werden sollten.“
Nachdem Anna dann bei vielen Science Slam mitgemacht hatte, wollte sie auch ihr eigenes Format gründen und so kam es zu Stand-Up Science“.
Aber Anna hat auch schon einmal bei einem richtigen Poetry Slam teilgenommen, in Benrath. „Der hieß Slamrath, das war eine coole Erfahrung. Das macht Spaß und das würde ich auch nochmal machen“, sagt die Philosphiestudentin .
Ihre Inspiration für den Science Slam bekomme sie hauptsächlich durch das Studium und ihre eigene Forschung. Zurzeit behandelt sie in ihren Science Slams ihre Meisterarbeit in Physik. Bei dem Science Slam, der am 11. Juni im Haus der Universität stattfand, erklärte sie den Korrelationsterm anhand von Onlinedating. Beim Sience Slam wäre es ihr wichtig, Wissen rüberzubringen. „Dass ich mein Thema, zu dem ich geforscht habe, so runterbreche, dass das Publikum es versteht. Meistens denke ich mir dazu eine kleine Geschichte aus, die das ganze veranschaulichen soll“. Zum Beispiel habe sie einen Vortrag gemacht über Ketchup. „Wie kommt der Ketchup in die Glasflasche? Es ist wichtig Themen zu haben, mit denen man das Publikum abholen kann“, erklärt die Physik- und Philosophiestudentin.
Auch hat sie beim Philosophy Slam mitgemacht, eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Kunstakademie. Da geht es um das Slammen mit philosophischen Themen. Letztes Jahr hat Anna den Slam sogar gewonnen. „Für den Poetry Slam sind es eher aktuelle Nachrichten“, berichtet Anna, „immer, wenn ich mir denke: ‚Eh das kann doch nicht sein, da muss ich jetzt meine Meinung zu sagen‘ dann mache ich einen Poetry Slam draus“, sagt sie.
Sommerkult und Moderation
Das diesjährige Sommerkult-Festival hat Anna, die sich mittlerweile wohl auf der Bühne fühlt, moderiert. „Da hat mich eine Freundin aus dem AStA gefragt, ob ich das machen will. Ich hatte Bock und dann habe ich das gemacht“, sagt sie. „Das war eine krasse Erfahrung. So eine riesige Bühne und so viele Menschen. Ich habe mit Aria Vidercy moderiert und sie war einfach eine Bombenfrau. Die hatte eine unfassbare Ausstrahlung und hat die Leute gecatcht. Wir haben uns auch gut verstanden.“ Die beiden hatten vorher schon über Instagram geschrieben und sich dann in der Garderobe zum ersten Mal getroffen. Verstanden hätte sich die beiden sofort - und direkt den Lidschatten geteilt. „Wir haben uns zusammen fertig für die Bühne gemacht und ich war begeistert von ihrem Lidschatten und habe gefragt, ob ich den benutzen darf und sie meinte nur 'klar doch' “, sagt Anna Hülkenberg.
Ob sie nach ihrem Abschluss weiter macht mit Slammen, da ist sie noch unsicher. „Als Science Slammerin verdient man kein Geld, wäre natürlich toll, wenn das so wäre“, träumt die Studentin, „aber ich mag das Konzept und das auf der Bühne stehen, das würde ich ganz gerne noch weiter machen. “